Hoch über der Mosel zwischen Hatzenport und Burg Eltz (I)

Hoch über der Mosel zwischen Hatzenport und Burg Eltz (I)

Als Wegepate beim Wanderportal NATUR AKTIV ERLEBEN betreue ich zwei Wandertouren, die neben schönen Flecken die Burg Eltz und das Dörfchen Monreal in den Blickpunkt stellen. In den vergangenen Tagen aber wanderte ich auf zwei weiteren Touren. Die erste Tour (141) führte mich nicht weit von zu Hause nach Sayn am Rhein und von dort hinauf in den Westerwald, die zweite Tour ins Keberbachtal an der Mosel. Auch diesmal wandere ich auf den Moselhöhen und gelange über ein wildes Tälchen an die Mosel.

Nach den Touren 141 Auf schattigen Höhen zwischen Burg Sayn und Isenburg

und Tour 131 Traumhafter Keberbach, Carlshöhe und sonniges Maifeld

stelle ich diesmal also Tour 135 vor:

Hoch über der Mosel zwischen Hatzenport und Burg Eltz (I)

Eine Erwartung muss ich vorab dämpfen. Die im Titel mitgenannte Burg Eltz wird bei dieser Wandertour nicht angewandert. Stattdessen weist das unscheinbare »(I)« am Ende darauf hin: Da geht noch mehr! Und genau diese Tour (II) wird demnächst von mir wieder unter die Hufe genommen – nicht zuletzt deshalb, weil ich dort Wegepate für NATUR AKTIV ERLEBEN bin und ich die Tour regelmäßig wandere – und weil die Tour einfach geil ist.

Doch heute geht’s anders. Gleichwohl beide Rundtouren denselben Ausgangspunkt mitten im betulichen Dorf Lasserg haben. Die Informationen bei NATUR AKTIV ERLEBEN sind einmal mehr so aussagekräftig, dass sich sowohl Parkmöglichkeit als auch Startpunkt (nämlich genau dort, wo ich aussteige) gut finden lassen. Für alle wichtigen Informationen also bitte auf die Seite von NATUR AKTIV ERLEBEN gehen, dort findet sich alles bestens aufbereitet. Mitten im Dorf also, und von hier wandere ich nur sehr wenige Meter umrahmt von Bebauung, bevor sich schon das erste Highlight ins Bild drängt, nämlich das urwüchsige, düstere Tälchen beim Krebsbach, der später wohl auch »Bischofsteiner Graben« heißt.

Das wiederum weist auf den folgenden Höhepunkt dieser an Spitzenplätzen reich gesegneten Tour hin: die Burg Bischofstein. Doch zuvor wandele ich über schroffe Felskanten, glitschig und rutschig manchmal, ab und zu nahe am Bächlein, aus dem ich ein paar Hände schöpfe. Später, in den Weinbergen, werde ich noch einige Male händeringend nach dem Nass hier lechzen, jetzt aber – so früh am Morgen und noch frisch – brauche ich eigentlich keine Abkühlung. Aber wo ein Bächlein rinnt, muss ich einfach reingreifen. Sagte ich nicht schon öfter, dass Bäche und Burgen meine persönlichen großen Momente auf den Wandertouren sind?

Hatzenport und Burg Bischofstein

Burg Bischofstein

Irgendwann schält sich die genannte Burg Bischofstein aus dem dichten Dickicht hervor, dräut auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Schieferfelsen. Von der vierten Seite nähere ich mich, gehe zur Straße hinunter, dann wieder hinauf und gucke hinan zum Bergfrieds, dessen unterer Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt. Gebaut wurde Bischofstein in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, heute findet sich dort ein Landschulheim. Der Bergfried ist wegen Corona derzeit geschlossen; mir erschloss sich bei meinem Besuch nicht endgültig, unter welchen Umständen ich ihn ansonsten betreten kann.

Also weg von der Burg und hinauf den Berg. Jetzt steht eine kleine Kletterpartie an, ohne Seilversicherungen oder sonstige Hilfen außer ein paar eingelassenen Stufen. Felsig ist’s natürlich wieder, und arg sandig, sodass ich diesen Abschnitt nur bei trockener Witterung und schon gar nicht nach starken Regenfällen oder bei Eis und/oder Schnee empfehle. Sonst geht’s ab wie Luzie, und zwar richtig rückwärts den Hang hinab. Lasst es lieber bleiben.

Oben dann eröffnen sich herrliche Blicke auf die Burg, auf die Mosel, auf den Ort Burgen am anderen Moselufer. Ich verschnaufe einige Minuten und mache der ersten Flasche Wasser den halben Garaus.

Hatzenport und Burg Bischofstein

Hatzenport

Von oben bei einer Schutzhütte hangelt sich der Weg nun mit dem Moselsteig an der Hangkante, aber mit genug sicherem Abstand, entlang, bis er auf den »Traumpfad Hatzenporter Laysteig« trifft. Auf einem großen Teil der nun folgenden Wegstrecke macht der Traumpfad mit uns gemeinsame Sache, sodass wir uns an der Beschilderung orientieren können. Einzig eine kleine Abweichung später auf den Moselhöhen – wer den GPX-Daten folgt, wird das bemerken, die anderen, die sich am Traumpfad orientieren, können ruhig diesem folgen – macht den Unterschied aus. Und ganz am Ende dürfen wir den Abzweig nicht verpassen, wenn wir zurück nach Lasserg abbiegen.

Nachfolgend füge ich einen Link zu Outdooractive ein. Dort habe ich die Wandertour ebenfalls ausgearbeitet.

Nun wandere ich durch ein Waldstückchen, der Blick hinab zur Mosel meist verborgen hinter Bäumen. Irgendwann lichtet sich der Wald, die Weinberge werden sichtbar, ein formidabler Rastbank zwingt mich zum Stopp mit Butterbrot und Kaffee. Gut gestärkt und bestens gelaunt tapere ich vollgegessen die letzten Meter hinunter nach Hatzenport.

Beim Bergweg geht’s einigen Schritte nach links, dann rüber und hinein in den Weinberg. Später hangele ich mich ein paar Leiterchen hinunter und nehme die Seilversicherungen zu Hilfe, um die eine oder andere Felsklippe auf dem »Klettersteig Dolling« zu überwinden – für Erstbegeher eines Klettersteigs sicher ein guter Einstieg, für Alpinisten wohl eher das, was sie morgens beim Hinabsteigen aus der aufgestapelten Dreierkoje sowieso meistern müssen.

Aber launig ist das allemal. Die Straße »Schrumpftal« folgt. Hier zucken mir beim Schreiben die Finger, kindisch wollen sie »Schlumpftal« schreiben. Ich zügele mich, während ich »in wirklich« den nächsten Weinberg hinaufschnaufe. Wohl temperiert geht es heute zu, der Schweiß rinnt schneller, als ich aus der Flasche nachschenken kann. Später werden die 3 Liter Flüssigkeit, die ich mit mir herumtrage, bis auf das allerletzte Tröpfchen aufgesaugt sein. Auf solchen sonnengetränkten Wanderungen durch die Weinberge hatte ich noch nie zu viel Wasser mit …

In Hanglage stapfe ich so vor mich hin, bemerke, dass die Weinberge richtig kahlgefegt wurden, kaum ein Bäumlein steht noch schattenspendend herum, und so bin ich froh, an der Winzerhütte eine Pause einzulegen. Der Blick schweift, der Schweiß fließt, die Butter auf dem Butterbrot tröpfelt fast – es läuft! Und so laufe ich weiter, die Wege schmal, die Blicke weit, bis ich die Rabenlay erreiche.

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick von der Winzerhütte

Reich beschenkt ist der, der rasten kann. Gut, eine richtige Rast lege ich jetzt nicht wieder ein, eher eine Guckpause, den ein letztes Mal sehe ich für heute hinab ins Moseltal. Schöne Aussichten …

… die sich in der Folge bis zur Kreuzlay auf Getreidefelder und Wiesen beschränkt und nur von der Kreuzlay, einem weiteren schönen Aussichtspunkt mit Blick auf Burg Bischofstein und die Mosel, unterbrochen wird. Das muss einem gefallen – oder nicht. Ich nutze die Zeit zum simmelieren, eine Art philosophieren für Nicht-Philosophen, das unzielgerichtet einfach ins Blaue hinein gedacht wird, zu keinem Ergebnis kommen muss, aber durchaus kann, und überhaupt die Zeit gut vertreibt, wenn man sich nicht auf andere Weise die Zeit vertreiben kann.

Ich simmeliere also so vor mich hin – und gelange nach der Kreuzlay an ein Stückchen Pfad durch Eichenwald und Buchenwald, lasse mich hinabverführen ins Tal vom Schrumpfbach, gleite entlang des genannten Bachs, quere die Straße und beginne hinter der Probstmühle den letzten schweißtreibenden Akt der Wanderung: den Aufstieg zum Süsseberg. Ich weiß nicht, irgendwie gibt der mir immer den Rest, obwohl das Hinauf so ordentlich gar nicht ist, wahrscheinlich bin ich nach den Weinbergen und den offenen Feldern immer so ausgetrocknet, dass noch das letzte Quäntchen Energie herausgepresst wird.

Eine allerallerletzte Rastbank sieht dann zu, wie ich meine Trinkflasche knautsche und ein paar Tröpfchen lauwarmes Wasser in meine Kehle quetsche.

Hatzenport und Burg Bischofstein

Schaf

Drei Kilometer stehen nun noch an, entlang an noch mehr Feldern, Wiesen, Weiden, rüber über die Landstraße, dann an Streuobstwiesen und Schafen vorbei. Auf der Höhe verabschiede ich mich vom Traumpfad, den letzten Kilometer im Maifeld pflüge ich durchs Ackerland über Feldwege, Lasserg winkt aus der Ferne, dann näher kommend, bald ganz nahe. Ein paar Schritte durch die verwaisten Straßen, und schon empfängt mich mein Auto. Wieder vereint, verduften wir nach Hause …

Was bleibt? Ein weiterer toll ausgearbeiteter Rundweg von NATUR AKTIV ERLEBEN, der auf wesentliche Bestandteile des genannten Traumpfads fußt, aber diesen um zwei grandiose Elemente bereichert: das Krebsbachtal und den Kletterpfad Burg Bischofstein. Und sobald der Aufstieg zum Turm wieder freigegeben wird, dürfte noch ein weiteres Goodie dazukommen. Also los, GPS bestückt und ab auf die Tour. Vielleicht sehen wir uns, ich werde auch diese NAE-Tour nicht nur einmal gewandert sein …

Nachfolgend einige Fotos von meiner Wandertour

Hatzenport und Burg Bischofstein

Krebsbachtal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Krebsbachtal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Kletterpfad Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Kletterpfad Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Kletterpfad Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel und Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel und Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel und Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel bei Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel bei Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel bei Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel bei Burg Bischofstein

Hatzenport und Burg Bischofstein

Mosel und Baybachtal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Moseltal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Moseltal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Schmale Wege

Hatzenport und Burg Bischofstein

Hatzenport

Hatzenport und Burg Bischofstein

Hatzenport

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick von der Rabenlay

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick von der Winzerhütte

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick von der Rabenlay

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick von der Rabenlay

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick nahe der Rabenlay

Hatzenport und Burg Bischofstein

Blick nahe der Rabenlay

Hatzenport und Burg Bischofstein

Schrumpftal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Schrumpftal

Hatzenport und Burg Bischofstein

Gib ihm Zunder!

Hatzenport und Burg Bischofstein

Bienenweide

Hatzenport und Burg Bischofstein

Streuobstwiesen

Hatzenport und Burg Bischofstein

Schafe

Hatzenport und Burg Bischofstein

Maifeld

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