Sind so viele Kraniche: der »Nordpfad Huvenhoopsmoor«

Na, wenn der Name nicht anlockt: Huvenhoopsmoor. Ein Name, der runtergeht wie ein Smoothie. Und das noch in der der Nähe von Gnarrenburg. Natürlich musste Petra die lange Hinfahrt über mit Scherzen wie „da fahren wir nicht hin, da laufen die Kerle mit Gnarren rum“ leben. Aber da sie mich gewohnt ist, bekamen wir die Reise gut hin, zudem unterwegs noch ein dicker Brocken am Wegesrand lungerte. Hügelgräber sieht man rund um die Nordpfade gefühlt überall.

Das Foto vom Hügelgrab folgt denen vom Nordpfad. Anschließend zeige ich noch einige Eindrücke von unserem Abstecher an die Nordsee. Den machten wir am Tag vor der Huvenhoopsmoortour. Das Wetter unbeschaulich bescheiden, das Wasser immer etwas weit weg, aber die kühle Luft wehte uns ziemlich frisch um die Nase und vermittelte uns das erhoffte Meeresgefühl. Außerdem gab es frischen Fisch (na, nicht ganz frisch, sondern gegart, gesottet oder gebacken) satt, wirklich satt. Wir hatten von einem „darf’s noch eine Aal mehr sein?“-Anpreiser (der in einer Minute all mein Männerleid in einem Monolog – ich kam nicht zu Wort, sondern nur zum Nicken – unterbrachte, für das ich einen Tag gebraucht hätte), dessen Eingeborenen-Mundart ich gar nicht erst nachzuahmen versuche (es kann nur peinlich werden) etwas zu viel einpacken lassen. Die Augen waren größer als der Magen …

Zurück oder erst einmal hin zum (hier finden sich weitere Informationen:) Nordpfad Huvenhoopsmoor. Er startet in Glinstedt am Glockenturm (Foto auch am Schluss, vielleicht sollte ich meinen Bericht auf den Kopf stellen, dann ist alles in der richtigen Reihenfolge). Die Glocke ist 500 Jahre alt und diente als Alarm- und Sturmglocke. Eigentlich hätte sie läuten müssen, als wir kamen, bin ich doch für meine ungeheuer lustigen Scherze (siehe Hinfahrt) bekannt. Auch ohne Glockengeläut war das Dorf recht ruhig, wie überhaupt der gesamte Nordpfad eine Oase der Einsamkeit war. Jedenfalls fast (warum nur fast, kommt – man ahnt es – später.)

Ich fasse mich nun kürzer und lasse die Bilder sprechen. Anfangs hatten wir noch Pech mit dem Wetter, später kam aber Glück dazu. Dafür fing es nach der kurzen Dorfpassage wunderbar wiesig an. Zwar war es recht feucht, aber wer es beim Wandern lieber trocken mag, sollte doch besser im Steingärtchen von Bischof Tebartz-van Elst lustwandeln. Wir mögen’s feucht (ich bitte um Ernsthaftigkeit!)

 

4 Comments
  • Sonja Berndl
    Posted at 23:56h, 19 September Antworten

    Hallo Georg,

    da ist etwas, das ich überhaupt nicht verstehe. Egal, wie ich es drehe und wende. :-) Kannst du mir erklären, wie man abgebauten Torf renaturieren will? Was weg ist, ist weg – zumindest für seeeehr lange Zeit. Bei uns wächst Torf mit einem Affenzahn von ungefähr einem Millimeter pro Jahr! Was also ist das Geheimnis derer vom Barkhauser Moor? Haben sie eine Zeitquetsch-Maschine, mit der sie mehrere tausend Jahre auf ein paar Wochen zusammenpressen? Und es geht nicht darum, dass das Moor wiedervernässt werden soll…

  • Katrin
    Posted at 11:05h, 19 Oktober Antworten

    Hallo Georg,
    hab ja lange nicht mehr kommentiert hier…
    Hab mich gefreut über diesen Kranich-Bericht! Und hab erst mal geschaut, wo genau ihr unterwegs wart.
    Wir haben Ende September 2 Wochen Urlaub im Nationalpark Müritz (Mecklenburger Seenplatte) hinter uns und konnten neben Seeadlern, Eisvögeln, Kormoranen, Silberreihern… auch unglaublich viele Kraniche beobachten. Das waren faszinierende Erlebnisse. Sie versammelten sich dort gerade zu ihrem Weiterflug Richtung Süden, sowohl die Brutpaare des Nationalparks, als auch tausende Kraniche aus Skandinavien. In den letzten Tagen habe ich die ersten Wander-, Radel- und Paddelberichte veröffentlicht. Weitere folgen.
    Z.B. haben wir an einer geführten Abendwanderung zu einem Schlafplatz der Kraniche am Rederangsee teilgenommen. Das war absolut faszinierend. Tausende Kraniche in der Luft, aus allen Richtungen kamen sie an mit ihrem typischen Geschrei, und innerhalb einer Stunde hatte sich ein breiter Kranichteppich im flachen Wasser ausgebreitet. Dazu ein wundervolles Abendrot, Hirsche tauchten auf, ihr Röhren begleitete uns all die Tage.
    Ich kann diese Gegend nur empfehlen – in der Herbstzeit. Und m.E. könnte es auch ein paar mehr Wanderführer geben. ;-)
    Herzliche Grüße!!
    Katrin

    • Karl-Georg Müller
      Posted at 14:30h, 04 Januar Antworten

      Die Mecklenburger Seenplatte wäre für uns noch Neuland, wobei Petra sicher über das moderate Höhenprofil der Wanderwege sehr erfreut wäre. Und derzeit habe ich mit meinen aktuellen Wanderführern noch genug um die Ohren und unter den Füßen, dass ich an weitere Wanderführer gar nicht denken mag. ;-)

  • Guido
    Posted at 15:35h, 16 Oktober Antworten

    Ich hatte zwar etwas Mühe mit den Tor-Farealen, aber dennoch viel Freude beim Lesen :-)

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