Wir sind wieder am Wasser - oder: der "Sechs-Wäller-Weiher-Weg"

Wir sind wieder am Wasser – oder: der „Sechs-Wäller-Weiher-Weg“

Die Perlenhochzeit feiern wir nicht alle Tage, weshalb wir etwas Besonderes geplant haben. Eine Wanderung. Gut, wandern ist jetzt für viele vielleicht nicht „das“ Besondere, aber uns begleiten Wanderungen, seitdem wir zusammen sind. In der Nacht noch hatte es heftig gewittert, am Morgen aber zeigte sich die Sonne, wie es sich gehört. Die Westerwälder Seenplatte hatten wir vor einigen Wochen zum ersten Mal als Wanderziel auserkoren: Wo früher Grafen fischten erzählt davon. Diese erste Tour führte uns südlich des Dreifelders Weihers, diesmal wollten wir die nördliche Route angehen. Alle sieben Weiher auf einen Schlag ist auch möglich, doch dann windet sich die Strecke auf 34,1 Kilometern durch die Landschaft – für eine entspannte Tagestour ist uns das heute zu viel.

Im Bericht zur ersten Tour habe ich vom Waldspielplatz an der K 138 (von Steinen in Richtung Dreifelden) berichtet, der sich als Ausgangspunkt förmlich aufdrängt. Dort stellen wir heute unseren Wagen ab. Wir brechen bei schönstem Sommerwetter auf.

Wir sind wieder am Wasser - oder: der "Sechs-Wäller-Weiher-Weg"

Noch ahnt auch der Fotograf nichts vom drohenden Gewitter – hier auf den Holzbohlen am Brinkenweiher.

Das erste Stück auf dem 7-Weiher-Weg gehen wir auf der uns bekannten Route die K 138 entlang. Der Weg führt aber wanderfreundlich über einen schmalen Pfad und einen ausgetretenen Wiesenweg, um nach 100 Metern an einem Feld entlang nach links abzubiegen. Von dort sind es nur wenige Schritte, bis ein Bohlenweg tiefer in ein kleines Wäldchen hineinführt. Die Bohlen sind nötig, denn wir sind ganz in der Nähe des Brinkenweihers, und sein Uferbereich ist ziemlich sumpfig. Vom Brinkenweiher sehen wir aber erst mehr, nachdem wir dem Waldweg weiter gefolgt und später kurz nach rechts abgebogen sind.

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Brinkenweiher

Rechts von uns liegt der Brinkenweiher, links sehen wir den Postweiher durchs dichte Laub glitzern. Wir haben jetzt die Wahl, welchem der beiden Weiher wir uns zuerst zuwenden, unser Weg führt uns nämlich zwischen beiden hindurch. Also atmen wir erst am Brinkenweiher durch, genießen die Stille, die mit dem im Naturschutzgebiet ruhenden Weiher verbunden ist, um bald noch einige Blicke über den Postweiher schweifen zu lassen.

Der ist deutlich belebter, weil am jenseitigen Ufer Bademöglichkeiten für die Gäste des angeschlossenen Campingplatzes bestehen. Trotzdem sieht er da, wo wir stehen, beschaulich aus. Schilf bietet Enten ausreichend Schutz, um sich dort offenbar sicher zu fühlen; ihr Geschnatter jedenfalls spricht dafür.

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Postweiher

Wir lassen die beiden ersten Weiher hinter uns, überqueren die B 8 und gehen nun auf einem breiten Schotterweg zwischen Feldern und Wiesen entlang. Ein kleiner Abstecher bringt uns zum Hausweiher, der sich lang gestreckt in die von Bäumen und Büschen gesäumte Landschaft schmiegt.

[tip]KurzInfo! 18,1 Kilometer, aber nur 192 Höhenmeter – dabei bewegen wir uns an der höchsten Stelle auf 439 Meter Höhe. Die Wandertour ist in gut 5 Stunden zu bewältigen, wobei die Gefahr besteht, an den Weihern längere Zeit zu verweilen und auf den Ruhebänken zu entspannen. Gutes Schuhwerk genügt, obwohl ich schon wegen der Streckenlänge zu manierlichen Wanderschuhen rate. Im Sommer wird es heiß, denn die wenigen Waldpassagen gehen oft in weiträumige Wiesenlandschaften über; also an Sonnencreme und ausreichend Getränke denken. Der Wanderweg stellt an die Kondition keine besonderen Anforderungen, aber natürlich sollte man eine Streckenlänge von gut 18 Kilometern nicht auf die leichte Schulter nehmen. (Wer meine Wanderberichte aufmerksam liest, der wird feststellen, dass ich den KurzInfo-Text aus dem Vier-Wäller-Weiher-Weg wörtlich übernommen haben. Warum das? Weil es wortwörtlich auch für diese Rundwanderung gilt.)

Für die Wanderung empfehle ich die unten aufgeführte Wegekarte, die ich bei Outdooractive eingebunden habe und bei der die Wanderung am Waldspielplatz beginnt. Außerdem ist die kleine Zusatzstrecke zum Aussichtspunkt „Schmanddippen“ mit dem Blick auf Burg Hartenfels enthalten. Unsere Wegänderung dagegen, die wir wegen des herannahenden Gewitters vornahmen, habe ich nicht in die Karte eingebunden – sie war nicht geplant und sollte auch nicht unbedingt nachgewandert werden.

Über den Klickpunkt “drucken” stehen Optionen zur Auswahl, wie detailliert die PDF sein soll – am besten einfach ausprobieren, herunterladen und dann entscheiden, welche Version man bevorzugt. GPS-Tracks können ebenfalls abgerufen werden. Und die Karte kann mit Hilfe des Reiters über dem Kartenbild in unterschiedlichen Ansichten (beispielsweise bei “Google Earth”) betrachtet werden.

Wer sich die große Runde um alle sieben Weiher gönnen will, schaue sich den 7-Weiher-Weg genauer an. Er ist mit 34,1 Kilometern ein ordentliches Stück länger. Eine PDF – Wanderführer 7-Weiher-Weg – weist aber zwei kürzere Varianten aus. Der Vorteil des Wegs: er ist mit der blauen 7 auf weißem Grund durchgängig ausgeschildert.

Mehr Informationen zur Westerwälder Seenplatte, auch zu den Weihern und zum Naturschutz, gibt es beispielsweise auf der gleichlautenden Website: Westerwälder Seenplatte.[/tip]

Als wir uns wieder dem Wanderweg zuwenden, brennt uns die Sonne wieder ins Genick. Doch halt, was ist das? Wobei – das mit dem „Halt“ nehme ich sogleich zurück, denn die Sonne verdunkelt sich nicht ohne Grund. Das dumpfe Grollen entstammt auch nicht meinem immer hungrigen Bauch, sondern schwingt sich aus diesen finstren Wolken zu uns herüber. Gewitter sind ja neben Mountainbikern die natürlichen Feinde des lebensfrohen Wanderers, aber während man den Mountainbiker ja entweder umschubsen oder wenigstens einige unflätige Flüche hinterherschicken kann, reagiert ein ordentliches Gewitter auf gar nichts. Und ich habe gelernt, wovor man Respekt haben sollte. Vor der eigenen Mutter. Und vor Gewittern.

Die nächsten Minuten widmen wir unsere Aufmerksamkeit den Wolken, weniger dem Weg. Im Eilmarsch erreichen wir Steinen; der 7-Weiher-Weg schwenkt nach links an der Kirche vorbei, unsere Beine schwenken mit, unsere Köpfe schwenken in die Luft, bis wir fast Genickstarre bekommen. Die Wolken schwenken mit uns, statt uns aus dem Weg zu gehen. Von Steinen aus könnten wir jetzt recht rasch den Waldspielplatz und also unser Auto erreichen. Noch blitzt es nicht, noch fällt kein Regen.

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Hausweiher

Wir fassen den Entschluss, die Wanderung abzukürzen, eilen an der K 138 entlang aus Steinen heraus, den Asphalt unter uns, die Wolken über uns. Doch als wir den Wiesenweg erreichen (siehe einige Absätze weiter oben), grinst uns die Sonne wieder an. Die Wolken machen sich auf und davon – und werden sich auch bei unserer Wanderung nicht mehr in unsere Nähe trauen.

Doof gelaufen – oder auch nicht. Denn verpasst haben wir „nur“ eine Aussicht – aber dafür gewinnen wir gleich etwas. Kurz bevor wir den Waldspielplatz wieder erreichen, überqueren wir die K 138 und laufen gemeinsam auf gerade Strecke mit einem Radwanderweg durch bunt gemischten Laub- und Nadelwald. An einer Kreuzung verabschieden wir uns vom Radweg, um allein geradeaus weiterzugehen, kurz darauf nach links abzubiegen und bald auf die K 1 zu treffen.

Der Experte für Outdoor und Touren___________________________________________________________________________________________________

Das hört sich jetzt alles nach sehr viel Straße und also auch sehr viel Asphalt an. Sicher, unser „Fluchtweg“ aus Steinen heraus war gut geteert (ich bitte von Belehrungsbriefen abzusehen, denn ich kenne den Unterschied zwischen „geteert“ und „asphaltiert“, verzichte aber aus stilistischen Gründen manchmal nicht darauf, die Genauigkeit zugunsten einer gefälligeren Sprache zu biegen), doch hier jetzt – an der K 1 – wandern wir unbehelligt auf einem schmalen Pfad weit genug von der Straße weg, dass ein möglicher Autoverkehr uns nicht gefährlich nahekommt. Möglicher Autoverkehr, weil die K 1 eher einer verkehrsberuhigten Zone gleicht, und Radfahrer hier in der Mehrzahl sind.

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Haidenweiher

Bald schon sehen wir, was wir „gewonnen“ haben. Während unser eigentlicher 7-Weiher-Weg wegen der zusätzlichen Strecke zum „Schmanddippen“, um die wir die Route erweitern wollten, im großen Bogen herumführt, passieren wir den Haidenweiher so dicht, dass wir uns nasse Füße holen.

Gut, die holen wir uns auch nur, weil wir den Pfad verlassen und ans Ufer treten, zwangsläufig bekommen wir bei keinem Weiher nasse Füße, obwohl die Hitze den Gedanken an ein kühles Bad förmlich aufdrängt. Dabei ist die Wassertemperatur sogar sehr angenehm, nicht kalt und nicht zu warm – was einer Ringelnatter offensichtlich auch gefällt, die auf Armeslänge an uns vorbeischlawinert.

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Ringelnatter

Wir nutzen hier eine der zahlreichen Bänke, um eine erste Rast einzulegen. Rastplätze, das unterschlage ich nicht, gibt es auf diesem Wanderweg wie Sand am Meer; einzelstehende Bänke wechseln sich mit Sitzgarnituren aus allen Altersklassen ab – wer hier nicht wenigstens einmal rastet, ist vermutlich auf der Flucht.

Wir rasten aber nicht länger, sondern machen uns auf nach Seeburg. Der kleine Flecken liegt direkt am Dreifelder Weiher und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bald darauf erleben wir das rege Leben am Campingplatz, der diesseits und jenseits seine Fühler bis zum Ufer ausstreckt. Wir aber biegen nach links ab, verlassen den Campingplatz und finden uns am Rand eines der vielen, nicht allzu dicht bewachsenen Wäldchen wieder. Daran entlang, flankiert von Wiesen zur anderen Seite, erreichen wir den nächsten Weiher. Der Hofmannsweiher wird für längere Zeit das letzte Gewässer sein, das wir zu Gesicht bekommen. Das kosten wir also aus, gehen wir nah ans Ufer, lassen das auch hier beschauliche Bild auf uns wirken. Obwohl der Campingplatz nicht sehr weit entfernt ist, kommt doch das Gefühl von Abgeschiedenheit auf.

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Hofmannsweiher

Wie überhaupt unsere Wanderung auf spärlich bemenschten Wegen stattfindet. Sicher, hier und da begegnen uns Wanderer (selten), Radfahrer (öfter), Reiter (sehr selten), alle gut gelaunt. Wirklich alle? Nein, natürlich nicht, aber die grußfaulen Gesellen und Gesellinnen, die besser im Keller wandern sollten, kennt sicher jeder.

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Wiesenlandschaft kurz vor Steinebach.

Mit Steinebach laufen wir bald auf den nächsten Ort zu. Während wir aus einem Wäldchen heraustreten und uns noch über einen arg seltsamen Golfplatz wundern, breitet sich die von kleinen Bächen und Rinnsalen wie ein Spinnennetz durchwobene Ebene vor uns aus. Der Skulpturenweg schlängelt sich ebenso verwirrend hindurch, und wir unterbrechen unsere Wanderung, um hier und da eines der Objekte zu betrachten. Wie den gesamten Weg über informieren auch hier Schautafeln über das, was wir sehen und was hier einmal war oder noch ist. Um es kurz zu machen: Wer über die Westerwälder Seenplatte alles Wissenswerte erfahren möchte, braucht nicht im Internet zu suchen, sondern erfährt alles gleich vor Ort.

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Schleuse mit Lenkrad.

Ortschaften sind für Wanderer ja oft nicht viel mehr als Etappenzielen oder Zwischenstationen, vielleicht noch gut, um den kleinen Hunger zwischendurch zu besänftigen. Steinebach hat aber neben einem Neubaugebiet, durch das wir den Ort später verlassen werden, noch ein richtig altes Gemäuer zu bieten. Eine Burg. Nein, eine Ruine.

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Spielball der Natur.

Auch nicht ganz richtig. Einen Turmbogen. Mehr ist nicht von der Burg Steinebach erhalten, die mutmaßlich im 12. Jahrhundert als Sitz der hiesigen Grafen erbaut wurde. Der Torbogen stammt ebenso mutmaßlich aus dem 14. Jahrhundert, neuzeitlich hergerichtet wurde die Anlage um den Torbogen herum mit Wassergraben (samt Wasser) und einem Schild, dass das Boot fahren nicht erlaubt ist, und Wiese und Sitzplatz, der uns unmissverständlich zum Verweilen einlädt. Wir kommen der Einladung fast willenlos nach und genießen die beschauliche Atmosphäre fast mitten im Dorf.

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Wo schon die Ritter rasten, da lass dich nieder.

Später dann kehren wir Steinebach übers Neubaugebiet den Rücken – ein schöner Kontrast zum Ambiente am Burgtor. Hatte ich bislang eigentlich etwas von Anstiegen erzählt? Nein, kann ich auch nicht, denn bis Steinebach trottete der Wanderweg gemächlich vor sich hin, nur kleine Bodenwellen unterbrachen die ebene Strecke. Jetzt steht uns der einzige längere Anstieg bevor, wobei Anstieg arg übertrieben klingt. Jedenfalls schwitzen wir fast, als wir „oben“ ankommen, um sogleich auf einer wieder wenig befahrenen Kreisstraße gen Langenbaum zu laufen. Der Ort ist rasch durchquert, ein weiterer Hubbel bringt uns nochmals auf eine Anhöhe (nicht seichter als zuvor), von der aus wir einen ersten Blick auf den Dreifelder Weiher werfen können.

Der Weg leitet uns direkt ans Ufer, kaum fünfzig Meter entfernt liegt der Campingplatz, dem wir einige Zeit zuvor bereits begegnet sind. Wir folgen dem schmalen Pfad am Weiher entlang, der uns nach Dreifelden bringt. Ab und zu gelingt uns ein Blick auf den Weiher, wenn auch die Uferpflanzen alles versuchen, uns daran zu hindern. Bänke gibt es auch hier zur Genüge, nur sind die Aussichten eher eingeschränkt.

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Dreifelder Weiher

Kurz vor Dreifelden schwenkt der Pfad weg vom Weiher, läuft zwischen Wiesen und an Obstbäumen entlang bis zum Ortsrand. Von Dreifelden sehen wir diesmal nicht viel – wobei ein Abstecher natürlich fast jederzeit möglich ist. Bald überqueren wir eine rustikale Holzbrücke, und von da an haben wir auch wieder meist freie Sicht auf den Dreifelder Weiher.

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Blick auf den Campingplatz am Dreifelder Weiher.

Den Aussichtsturm mit dem tollen Blick über das Gewässer lassen wir rechts liegen, weil der Hunger an uns nagt. Am Ufer vorbei gelangen wir zum letzten Waldstück, folgen dem abknickenden Weg nach links und sehen schon bald den Waldspielplatz. Nein, wir hören ihn – oder besser: die Kinder, die dort spielen und johlen und toben. Während wir fünf Stunden unterwegs waren, hat sich der Spielplatz gefüllt. Aber wir finden ohne Schwierigkeiten einen Platz, an dem wir uns breitmachen und auspacken können.

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Dienstag ist Veggie Day! Und Mittwoch. Und Donnerstag. Und …

Wir schließen die Wanderung also mit einer ausgiebigen Mahlzeit ab – die zwar nicht die Letzte an diesem Tag sein wir (unsere Perlenhochzeit werden wir abends noch genüsslich feiern), aber sicher eine wohlverdiente. Und in freier Natur bei herrlichem Wetter und nach einer ausgiebigen Wanderung ist der Appetit natürlich besonders groß.

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Baum, richtungsweisend.

Auf der Rückfahrt erwischt uns gleich nach Dierdorf der Regen. Der Wagen wird nass, aber wir sitzen wir ja jetzt im Trockenen.

Von 7 Weihern haben wir 6 gesehen, nur der Wölferlinger Weiher liegt diesmal nicht auf unserer Route. Und haben wir den vermisst? Nein, denn der Wölferlinger Weiher liegt abseits des Wanderweges und lässt sich nur aus der Entfernung betrachten. Wir aber kamen heute den übrigen sechs Weihern auf Tuchfühlung heran, wir konnten nahe am Ufer sitzen oder einfach nur übers sanfte Wasser schauen. Wir waren manchmal so allein unterwegs, dass uns niemand beim Seele baumeln lassen zusehen konnte. Und abwechslungsreich war der Weg um die Weiher auch, seichte Wiesenlandschaften wechselten sich mit Kühle spendendem Wald ab, kleine Dörfer unterbrachen das Bild der prallen Natur, schmale Pfade entschädigten für die asphaltierten Abschnitte.

Was bleibt? Die Gewissheit, nicht zum letzten Mal die Westerwälder Seenplatte erwandert zu haben. Mich reizt es, die „große Runde“ zu gehen, Petra genügt eine der kürzeren Rundwanderungen – aber egal, wofür wir uns entscheiden werden, es wird wieder ein Genuss. Da bin ich mir auf jeden Fall sicher.

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4 Comments
  • Ulrike
    Posted at 08:47h, 08 August Antworten

    Hallo Ihr zwei,

    auch von mir nachträglich die besten Wünsche zur PERLENHOCHZEIT, 30 Ehejahre sind in der heutigen Zeit ja sehr selten!

    Letztes Wochenende war ich auch in der Gegend unterwegs,aber nur um den Postweiher rum. Da wären wir uns ja fast begegnet, schade! Vielleicht beim nächsten mal, wie du schon sagst, es immer wieder ein Genuss, dort zu wandern :-)

    Liebe Grüße

    Ulrike

    • Georg
      Posted at 14:35h, 08 August Antworten

      Ach, wir wandern sicher noch öfter an den Weihern, und dann steht einem Treffen auch keine Perlenhochzeit entgegen. Für die Wünsche bedanke ich mich! … wobei ich meine Ehefrau bewundere, wie lange sie es doch schon mit mir aushält. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich ab und zu mal aus dem Haus – und also aus den Füßen – bin. Wobei ja seit alters her die Legende vom Mann die Runde macht, der nur zum Zigarettenautomat wandern wollte – und nicht mehr zurückkam. Doch da ich nicht rauche …

  • Guido
    Posted at 21:43h, 07 August Antworten

    Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Euch beide; schön, den Hochzeitstag so nett zu verbringen. Sieht wie ne tolle Tour aus und dann auch noch so schön eine Ringelnatter knipsen zu können (Neid)! Auch das Wetter war Euch gnädig, kurz ein gelungener Tag! LG, Guido

    • Georg
      Posted at 08:43h, 08 August Antworten

      Herzlichen Dank, Guido! Es gibt ja sogar noch ein Leben nach dem Wandern, und so ging der schöne Tag noch schöner weiter. :-) Die Tour war aber auch wirklich toll!

      Die Ringelnatte hätte ich verpasst, Petra musste mich mit der Nase draufstoßen. Sie, die Ringelnatter, war natürlich schneller als ich; ein Schritt auf sie zu, sie schlängelte weiter. Und so ging es einige Meter weit, bis ich sie in Ruhe ließ. Ich bin ja kein Untier.

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