Die Pflanzenwelt der Eifel

Die Pflanzenwelt der Eifel

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26 Rundwanderungen auf 328 Seiten? Das hört sich nach viel Platz für ausführliche Beschreibungen an. Sobald ich das großformatige, aber handliche Buch aufschlage, wird die Vermutung zur Gewissheit. Die Seiten sind eng bedruckt, und obgleich zahlreiche Fotos und viele Wegeskizzen den Text auflockern, wird klar: Hermann Bothe hat uns viel zu sagen.

Die Pflanzenwelt der Eifel

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Landschaftsgeschichte, der Zoologie und Geologie; abgerundet werden die Beschreibungen mit Tipps zu pflanzenkundlichen Beobachtungen. Die 26 Wanderungen verteilen sich über die gesamte Eifel; nahe bei meinem Heimatort entdecke ich sogar sechs Wandervorschläge, aus denen ich mir eine Tour exemplarisch herausgreife. Eine doppelseitige Übersichtskarte in den vorderen Umschlagseiten macht die Auswahl einfach.

Wanderroute 26 »Wacholderheide auf dem Weiselstein« beginnt mit einem hinleitenden Satz: »Reste einer alten Bewirtschaftungsweise werden sichtbar«, gefolgt von einem farblich unterlegten Absatz mit erläuternden Sätzen zu den wichtigen Gesichtspunkten der jeweiligen Tour. Bei Tour 26 spielen die Schiffelwirtschaft und der Weiselturm inmitten der Heidelandschaft eine wichtige Rolle.

•        Die Pflanzenwelt der Eifel
•        Autor: Hermann Bothe
•        328 Seiten
•        Verlag: Quelle & Meyer Verlag
•        Erscheinungsjahr: 2014
•        Besonderheiten:  26 Rundwanderwege mit Fotos und Tourkarten
•        ISBN: 978-3-4940-1579-8
•        Verkaufspreis: EUR(D) 19,95
•        Format:  12 x 2 x 19 cm

Eine auf amtlichen Karten fußende Wanderkarte hält die Rundwanderung fest; eingetragen sind Wegpunkte, zu denen später in der Wanderbeschreibung nähere Erläuterungen folgen.

Darunter entdecke ich einen wiederum farblich hervorgehobenen Textkasten mit Angaben zum Schwierigkeitsgrad (hier: 2 von 3 Wanderstiefeln), zum Ausgangspunkt und allgemeine Angaben zum Weg, zur besten Jahreszeit und zu Einkehrmöglichkeiten.

Die farblich abgesetzten Textpassage finden wir im Folgenden regelmäßig auch in den Abschnitten zum Weg und der genauen Wegebeschreibung. Dieser Abschnitt zum Weg nennt sich bei jeder Tour »Landschaftsgeschichte und geologische Struktur und gibt uns bei Tour 26 Einblick in die Besonderheiten. Beispielsweise erfahren wir etwas zur Pflanzenwelt rund um den Weiselstein und wie es dazu kam, dass in der heutigen Zeit eine Heidelandschaft das Bild beherrscht.

Die Wanderwege folgen teilweise markierten Wegen, andererseits auf Strecken, bei denen die genaue Beschreibung notwendig ist, um sich nicht zu verlaufen. Das macht das Lesen vor Ort natürlich nicht ganz einfach, sodass ich die Karte vorab mit Outdooractive übertragen und die GPX-Daten abgespeichert hatte. Ansonsten muss man das doch dicke Buch halt mitnehmen, was sich schon wegen der dezidierten Angaben zu den Besonderheiten empfiehlt (hier habe ich die Seiten kopiert, um das Buch nicht zu ramponieren).

Die Wanderbeschreibung ist eine Mischung aus genauer Orientierung und prägnanter Darstellung dessen, was wir am Wegesrand entdecken – und ohne dieses Buch vielleicht übersehen oder gar nicht erkannt oder gewusst hätten.

Zu etlichen Tieren oder Pflanzen finden wir Verweise (G17 zum Fuchs-Greiskraut beispielsweise) zum entsprechenden »Porträt« im umfangreichen Anhang. Dort befindet sich dann ein anschauliches Foto, Angaben zu den Jahreszeiten, in denen diese Pflanze zum Beispiel blüht, und zu den jeweiligen Touren, auf denen diese Pflanze erblickt werden kann.

Über diese Informationen hinaus enthält diese Wegebeschreibung noch einen gesonderten, eine gute dreiviertel Seite beanspruchenden Textkasten, der sich bei dieser Tour intensiv mit dem Weiselstein beschäftigt.

Eine weitere Tour wanderte ich aus diesem Buch: Wanderroute 22 »Zum Bausenberg und zum Rodder Maar«, 8 Kilometer lang und gespickt mit erdgeschichtlichen Merkmalen und außergewöhnlichen Pflanzen am Bausenberg und am Rodder Maar. Der Nachteil bei diesen vielfältigen Angaben ist natürlich: Die Wanderungen dauern länger als gewöhnlich.

Weitere Touren bin ich noch nicht nachgewandert, doch ich zweifle nicht daran, dass sie speziell für Wanderer, die der Landschaft und der Vegetation mehr als einen flüchtigen Blick widmen, hochinteressant sind. Mehr Zeit als gewöhnlich muss man einplanen, wenn man mit dem Buch (oder, wie gesagt, kopierten Seiten zur Wandertour) unterwegs ist. Belohnt wird dies aber durch ungewöhnliche und ungewohnte Blicke auf die Natur, sicher auch ein intensiveres und erlebnisreicheres Wandern als üblich – so jedenfalls erging es mir bei meinen zwei Wandertouren aus »Die Pflanzenwelt der Eifel«, das abgeschlossen wird durch auf den Punkt gebrachte Pflanzenporträts sowie ein Pflanzen- und ein Sachregister und eine Tabelle mit den empfohlenen Monaten zu allen 26 Touren.

Wanderer und Natur – die gehen doch Hand in Hand. Dazu ein so ausführliches, mit sachlich dargebotenen Informationen gespicktes Buch mit Wandertouren, die auch jenseits ausgetretener Pfade führen – weil sich dort oft Außergewöhnliches findet –, reich bebildert und klar im Aufbau: Das gefällt mir.

 


[Hinweis! Das besprochene Buch wurde mir vom Quelle & Meyer Verlag kostenlos für diese Besprechung zur Verfügung gestellt.]

 

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