Bielefeld: Sparrenburg und Kiez-Tour

Bielefeld: Sparrenburg und Kiez-Tour

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Die Sparrenburg in Bielefeld

Wenn Du Witze von der Qualität: »Bielefeld, das gibt es doch gar nicht!« lesen willst, dann gehe bitte weiter zu einer Destination, die eh schon lauwarme Witze nochmals aufwärmt. Denn ich bin ernsthaft. Ernsthaft.

Natürlich existiert Bielefeld. Genauso, wie die Mondlandung wirklich stattgefunden hat. Und wer zweifelt schon ernsthaft daran, dass Elvis noch lebt? Na also.

Bielefeld

Und weil Bielefeld eine Stadt ist wie du und ich sie mögen, weilte ich anlässlich der 3. TeutoBloggerWG zum 3. Mal in Bielefeld. Meine vergangenen Erzählungen findest du hier zum Einlesen, bevor es dann auf ein Drittes nach Bielefeld geht.

Yoga, Moore, GOP – und Bielefeld
Gin-Tasting

Bielefeld hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Jahrhunderte sogar. Erstmals wurde Bielefeld Anfang des 9. Jahrhunderts erwähnt. Nachdem 1214 die Stadtrechte verliehen wurden, wuchs Bielefeld am Rand des Teutoburger Waldes zum Zentraum der Leinenindustrie an. Heutzutage aber denken die Menschen bei Bielefeld eher an Lebensmittel und anderen Industriezweigen. Und ganz wenige werden sogar wissen, dass Bielefeld einen überregional bekannten Fußballverein beherbergt, der leider die nächsten Jahre über offenbar nicht mit dem FC gemeinsam in einer Liga spielen wird, denn Bielefeld macht sich an, im kommenden Jahr in die 1. Bundesliga aufzusteigen …

Wiewohl der FC sich bemüht, in dieser Spielzeit mit Bielefeld bei den Rekord-Absteigern aufzuschließen.

Sparrenburg

Warum ist all dies und noch viel mehr bedeutsam? Weil ich erstens tief in die Geschichte der Stadt Bielefeld hineinstieg. Womit erst einmal ein Aufstieg verbunden war. Doch in diesem Jahr galoppiere ich per Pkw den Sparrenberg hinauf und pflocke ihn gleich neben den Burgmauern an, steige ab … ähem, steige aus und stiefele in lockerem Schuhwerk die letzten Meter zum Gemäuer. Dort wartet bereits Franziska Beckmann von Bielefeld Marketing, die meinen heutigen Erlebnis-Nachmittag in Bielefeld gestalteten.

Bielefeld

Die Sparrenburg besuchte ich vor Jahresfrist ein erstes Mal. Auch heute gönnen wir uns zuerst den Aufstieg auf den 37 Meter hohen Bergfried.

Bielefeld

Erbaut wurde die Sparrenburg im Jahr 1250, wiewohl heutzutage von einem noch älteren Vorgängerbau gesprochen wird. Egal, der Bergfried jedenfalls musste 1842/43 wiederaufgebaut werden. Den 2. Weltkrieg dagegen überstand der Turm im Gegensatz zur Burg selbst unversehrt.

Bielefeld

Der Aufstieg über die 120 Treppenstufen lohnt sich, besonders heute. Denn diesmal erwische ich wunderbares Wetter, das mir feine Fernblicke beschert.

Bielefeld

Bielefeld breitet sich wie ein von unseren Katzen arg zerrupfter Wollteppich unter uns aus: unregelmäßig und mit Dellen und Beulen, wie wirre Fäden kordeln die Straßen zwischen den Häuserschluchten. Weiter weg erhebt sich der Teutoburger Wald, zur anderen Seite sehe ich den Johannisberg.

Sparrenburg

… und wieder hinunter, aber diesmal richtig. Denn nun steht eine Besichtigung der Kasematten an. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg zur Festung ausgebaut, weil nach der Erfindung des Schießpulvers nicht mehr mit Flitzebogen, sondern mit Kanonen auf die Burgmauern geschossen wurde. Geschütztürme und Rondelle wurden angelegt – die natürlich oben vom Bergfried sehr gut zu überschauen sind –, Kasematten dienten noch dem weiteren Schutz, und 285 Meter Gänge verbinden dies alles miteinander.

Sparrenburg

Einen kleinen Teil dieses Gangsystems erkunden wir im Rahmen einer Führung, bei denen uns Sinn und Zweck der Anlagen im schummrigen Licht einiger weniger Leuchten und Fackeln erläutert wird. Merklich kühler wird es, während wir im beklemmenden Schummerlicht einen Blick in die dunklen Gewölbe werfen.

Sparrenburg

Für einen in einem friedvollen Land aufgewachsenen Menschen wie mich ist es nicht nachzuempfinden, welche Ängste damals die Soldaten gelitten haben, wenn die Burgfeste durch Kanoneneinschlag erschüttert wurde. Und wenn nicht der Feind das Lebenslicht ausblies, dann konnte es die eigene Kanone sein, die einem um die Ohren flog – dafür waren schmale Einlässe in den dicken Mauern vorgesehen, in denen man sein am seidenen Faden hängendes Leben retten konnte. Eine Backstube nahe bei sollte dafür sorgen, dass die Soldaten wenigstens nicht mit leerem Magen sterben mussten …

Sparrenburg

Draußen dann wieder frische Luft schnappen. Und dann mit dem Eisenpferdewagen den Sparrenberg hinabfahren. Franziska Beckmann leitet uns zielsicher in Richtung SchücoArena. Heute versucht die Arminia nicht ihr Glück, sodass wir gleich beim Stadion einen Parkplatz ergattern. Leider sind die Tore zum Stadion verrammelt, weswegen wir nur einen bescheidenen Blick in die modern Arena werfen können. Altvordere wie ich kennen das Stadion noch als Bielefelder Alm, aber solche Typen wie ich schwärmen ja auch noch vom Müngersdorfer Stadion (wie heißt es derzeit überhaupt?)

Sparrenburg

KIEZ-Tour durch den Bielefelder Westen

Zurück in Bielefeld im Hier und Jetzt. Eine von Bielefeld Marketing durchgeführte KIEZ-Tour steht nämlich an, Franziska Beckmann lotst mich zum Treffpunkt. Dort erwartet uns nicht nur eine muntere Schar an – wie sich herausstellt – Touristen und sehr vielen Einheimischen, die sich ihr Kiez einmal unter profunder Leitung ansehen möchten.

Bei der U-Bahn-Haltestelle Rudolf-Oetker-Halle

Es fängt auch schon gut an. Der Treffpunkt liegt bei der U-Bahn-Haltestelle Rudolf-Oetker-Halle, ringsum umrahmt mit Graffiti, die das Thema »Fußball« dick auftragen.

Graffiti auf Stofftaschen

Natürlich steht die Arminia im Blickpunkt. Gleich an Ort und Stelle wird gesprüht, erlaubterweise aber, denn Stofftaschen liegen bereit und wollen ihre triste Farbe gegen bunten Sprühschmuck tauschen. [Offensichtlich war ich von der Aktion so unter Strom gesetzt, dass ich alle Fotos ebendort verzitterte …]

Brausesyndikat

Die Führung leitet uns weiter zum SchücoArena und quer durch den Westen Bielefelds, der Spaziergang garniert mit Informationen über die Szene, über die Vergangenheit und Vergangenes. Nicht vergangen dagegen ist das Brause Syndikat, ein Laden mit Erfrischungsgetränken vornehmlich bieriger Natur. Der Facebook-Eintrag vom 8. November liest sich wie folgt und lässt ahnen, was den Durstigen dort erwartet:

Heute eingetroffen :
Buddel Ship roter Klinker
sudden Death Pils Brosnan
Pöhjala Pilky
Hopfenstopfer Comet
Berliner Berg IPA
Wildwuchs Mucki IPA
Wildwuchs Orange Bock

Pöhjala Pilky und Hopfenstopfer Comet hört sich ganz nach meinem Geschmack an. Ich ziehe mir aber (mich selbst bemitleidend) ein schwachbrüstiges Malz rein, alldieweil der Wagen ja wartet. Selten fällt mir Enthaltsamkeit so schwer wie heute …

Graffito in Bielefeld

Stocknüchtern also krabbele ich weiter mit. Einige Künstler-Domizile begutachten wir von außen, bis Franziska Beckmann und ich mich am Siegfriedplatz von der munteren Schar verabschieden müssen (die Uhr tickt allzu schnell voran, und ich muss pünktlich am Hotel sein). Er liegt nahe bei der Universität und nicht allzu weit von der Innenstadt. Die Häuser ringsherum stammen großteils aus der Zeit um 1900. Direkt in den Blick fällt die ehemalige Bürgerwache, die 1913/14 erbaut wurde.

Graffito in Bielefeld

Den Siegfriedplatz kenne ich schon von der vorvorjährigen TeutoBloggerWG und einer wilden Hatz mit dem E-Bike durch Bielefelds Straßenschluchten. Wieder tummeln sich dort halb Bielefeld, wie mir schien, und wenn ich mir dort dann meine Heimatstadt Neuwied vergegenwärtige … da fehlt Neuwied aber echt was, um eine so ausgelassene Atmosphäre außerhalb der wenigen programmierten Festtage auf die Beine zu stellen. Beneidenswert.

Siegrfriedplatz in Bielefeld

Gut gelaunt also ziehen wir noch die letzten Meter zurück zum Parkplatz. Ich sage Franziska Beckmann in bester Stimmung »Tschüss!«, und kurbele die Kilometer runter zum Hotel in Herford.

SchücoArena

Die sehr empfehlenswerte Kiez-Tour kann in der Tourist-Information am Niederwall gebucht werden, findet zweimal im Monat statt, dauert 2,5 Stunden und kostet je Person 19,50 Euro.

Die Sparrenburg lässt sich kostenlos besichtigen. Der Aufstieg zum Bergfried kostet 2,00 Euro. Die Kasemattenführung kostet 6,00 Euro (eingeschlossen ist dabei auch der Aufstieg zum Bergfried). Bestimmte Personengruppen zahlen weniger.

 


Alle anderen Partner bei der TeutoBloggerWG

Blogger Blog
Simone Janson berufebilder.de/travel
Tanja Neumann vielweib.de
Nicole Aupperle unterwegsunddaheim.de
Kerstin Paar sonnenfernweh.de

Bettina Blass und

Timo Stoppacher

opjueck.de

Jessica Koch fernwehundso.de
(Manuela) Klütsch landlinien.de

Hinweis! Meine Reise wurde unterstützt von Teutoburger Wald Tourismus und weiteren Institutionen vor Ort. Dieser Artikel ist in einer Kooperation entstanden und deshalb als Anzeige gekennzeichnet. Dennoch gebe ich hier meine ganz persönlichen Eindrücke wieder. Darüber hinaus habe ich mich per Outdoor Blogger Codex dazu verpflichtet. Mein Dank geht an alle Menschen, die mich bei meinen Erlebnissen begleitet und unterstützt haben.

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