22 Jan Spring Meadow (Brettspiel)
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Wenn ich nicht schlendere, spiele ich. Na gut, ich lese auch gerne, und tue überhaupt noch viele andere Dinge. Aber Spielen gehört schon mein Leben lang dazu, und besonders das im direkten Auge-in-Auge, also nicht am PC oder übers Internet. Der Mensch muss mit mir an einem Tisch sitzen. Virtuell wandern mag ich ja auch nicht …
So kommt »Spring Meadow« gerade recht des Wegs. Uwe Rosenberg ist der Spieleautor, der in den vergangenen Jahren eine ganze Anzahl an interessanten Spielen aus dem Hut gezaubert hat; ich denke an »Bohnanza« und ganz besonders an »Agricola«, das Petra und ich in mehreren Varianten im Schrank haben und regelmäßig hervorholen, um eine Partie um den gemütlichen Landbau mit Schafen und Kühen auszuspielen. Das vorliegende Spiel ist in der Edition Spielwiese erschienen und wird von Pegasus Spiele vertrieben.
Die stabile Pappschachtel ist wirklich prall gefüllt und ganz schön schwer. Nachdem wir die Einzelteile aus den Schablonen gepuhlt haben, zeigt sich das ganze Spielmaterial: 1 ausklappbarer, doppelseitig bedruckter Spielplan – die Wanderkarte. 4 Gebirgspläne (auch doppelseitig bedruckt). 100 Wiesenplättchen und 72 Felsenplättchen. 25 Murmeltiere und 1 Kompass. 5 Plättchen als Proviant beziehungsweise Wandernadel (Vorder- und Rückseite mit den unterschiedlichen Merkmalen bedruckt). 1 Wegweiser und die Spielregel.
Der Spielplan wird natürlich für alle gut erreichbar auf dem Tisch ausgelegt; je nach Spieleranzahl wird die Vorder- oder Rückseite genommen. Jeder der 1 – 4 Mitspieler nimmt sich einen Gebirgsplan und legt ihn vor sich hin. Der Wegweiser wird neben dem Spielplan an eine vorgegebene Stelle platziert. Die Wiesenplättchen werden kurz durchgemischt, dann werden 25 von diesen unterschiedlich geformten Plättchen auf jedes der 25 Felder des Spielplans gelegt. Dazu ist der Spielplan mit einem Raster bedruckt.
Ach, bedruckt ist der Spielplan natürlich auch noch, und das wunderbar passend zum Thema. Wir müssen nämlich während des Spiels den Winter vertreiben, der noch im Gebirge herrscht. Dazu legen wir die Wiesenplättchen auf den einer Wanderkarte nachempfundenen Spielplan. Wir sollten nur tunlichst darauf achten, die zahlreichen Höhlen der Murmeltiere nicht zu bedecken – einerseits, weil man’s als herzensguter Wandermensch einfach nicht tut, andererseits, weil auch wir eigennützig denken, denn unverbaute Murmelhöhlen geben Gewinnpunkte.
… und nun kann es im Grunde losgehen. Die Regeln sind nämlich sehr leicht verständlich und recht schnell erklärt. Wir haben die Partien zu zweit und zu viert mehrmals gespielt, einige Spiele habe ich auch in der Soloversion absolviert. Die Vorgehensweise ist immer dieselbe. Sobald ein Spieler an der Reihe ist, nimmt er aus der »aktiven« Reihe eines der Spielplättchen. Die aktive Reihe ist natürlich die, die vom Wegweiser angezeigt wird. Das genommene Wiesenplättchen legt der Spieler nun auf seinem Gebirgsplan. Dabei sollte er, um möglichst viele Punkt bei den Wertungen zu erzielen, von unten beginnen (klar, wir steigen vom Tal aus hinauf) und vollständige Reihen belegen. Jede vollständige Reihe bringt nämlich 10 Punkte (die Maximalzahl), doch wird nur bis zur ersten unvollständigen Reihe gezählt.
Freigelegte Höhlen bringen nochmals jeweils 1 Punkt. Wenn ein Murmeltier darauf gelegt werden musste, gibt’s keinen Bonuspunkt. Wie schleichen sich denn die Murmeltiere auf meinen Gebirgsplan? Nun, sobald ich mit einem Wiesenplättchen eine dieser Murmelhöhlen bedecke, muss ich ein freigelegtes Murmeltierloch mit einem der Mümmeltiere zudecken. Nicht gut. Dafür erhalten wir extra Felsenplättchen, wenn beim Legen der Wiesenplättchen mehrere Höhlen beieinander geschafft werden.
Sobald eine aktive Reihe 1 oder kein Wiesenplättchen mehr aufweist, stoppt die Runde. Der auslösende Spieler erhält das mit 2 Wertungspunkten bedachte Proviantplättchen, dann wird gezählt. Jede vollständige Reihe bis zur ersten unvollständigen Reihe bringt 10 Punkte, die unvollständige Reihe je Wiesenanteil 1 Punkt, hinzu kommen die Murmeltierhöhlen. Die Spieler vergleichen ihre Punktezahlen miteinander, und der mit den meisten Punkten bekommt das dann umgedrehte Proviantplättchen, denn auf der Rückseite prangt die Wandernadel. Davon zwei, und wir sind, tja … Wandermeister? Jedenfalls Gewinner des Spiels und somit bereit, auf die Revanchegelüste der Mitspieler ganz nonchalant einzugehen.
Die Wiesenplättchen haben es natürlich in sich. Irgendwie passen sie nie so, wie ich will. »Spring Meadow« ist ein Legespiel, bei dem die Wiesenteile gewendet und gedreht werden dürfen, wie ich es brauche. Die Aussparungen sind gedacht für die Höhlen, die ich ja am besten nicht überdecken sollte. Gelingt nicht immer, aber immer öfter. Bei zwei Spielern gelingt es auch ganz gut, einige Züge im Voraus zu planen, bei vier Spielern wird es unberechenbarer, welche Wiesenplättchen noch auf dem Spielplan auslegen werden, sobald ich wieder an der Reihe bin. Planung ist überhaupt schwierig, weil die Plättchen ja wie gesagt in unterschiedlichen Positionen angelegt werden können; räumliches Denken ist durchaus gefragt.
»Spring Meadow« macht uns großen Spaß, weil es flott verstanden und flott gespielt ist. Bei unseren Viererrunden hatten wir trotzdem mehrmals, dass jeder Mitspieler sich eine Wandernadel ans Revers heften konnte, bevor letztlich doch jemand die zweite Wandernadel dazustecken konnte. Selten spielten wir aber länger als eine halbe Stunde, sodass mehrere Partien an einem Abend machbar sind. Angegeben sind 1 bis 4 Spieler, und für jeden Spieler wird eine Spielzeit von 1/4 Stunde angedacht. Spieler ab 10 Jahren sollen mitmachen können, doch ich denke, dass auch jüngere Kinder bereits ihren ersten Aufstieg bewältigen können. Wer einen Blick in die Spielregeln werfen möchte, kann dies auf der Seite des Pegasus Verlags: Spielregeln als PDF.
Beim Solospiel wandere ich einsam und alleine den Berg hinauf, sprich: Der Wegweiser wandert einmal um den Spielplan herum, ich tüte die Wiesenplättchen ein und lege sie auf meinem Spielplan aus. Je zügiger ich Reihen vervollständige, umso mehr Punkte erhalte ich. Die werden zusammengezählt, 140 Punkte sind laut Spielregel eine gute Punktzahl, mehr ist aber durchaus möglich. Und damit definiert sich das Ziel des Solospiels. Sich selbst zu übertreffen und mehr Punkte als zuvor zu erreichen.
Das ist auch nett, doch die Mehrspieler-Variante sorgt natürlich für mehr Stimmung. Besonders der manchmal verzweifelte Versuch, ein Wiesenplättchen bestmöglich anzulegen, sorgt für gute Laune, wenn auch meist bei den Mitspielern. (Und weil das doch eine kleine Weile dauern kann, wird auf dem Feld des Spielplans für die Zeit des Überlegens der Kompass abgelegt.)
»Spring Meadow« gehört zu einer Spiele-Trilogie von Uwe Rosenberg, die beiden anderen Titel sind »Cottage Garden« und »Indian Summer«. Das erstgenannte Spiel begeisterte uns bereits, »Spring Meadow« hinkt jenem Spiel in Punkto Spielspaß in keiner Weise hinterher. Das Thema Wandern ist ansprechend umgesetzt, das Spielmaterial ausgezeichnet, das Spiel für Neueinsteiger und alte Hasen gleichermaßen gut geeignet. Wir werden »Spring Meadow« auf jeden Fall noch öfter auspacken und spielen!
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Hinweis! Das Spiel wurde von Pegasus Spiele zur Verfügung gestellt. Dieser Artikel ist in einer Kooperation entstanden und deshalb als Anzeige gekennzeichnet. Dennoch gebe ich hier meine ganz persönlichen Eindrücke wieder. Darüber hinaus habe ich mich per Outdoor Blogger Codex dazu verpflichtet.
Aurora
Posted at 21:28h, 22 JanuarVielen Dank für diese Spielbesprechung!
Ich selbst spiele auch sehr gerne, habe aber in letzter Zeit nicht mehr das Umfeld, mit dem ich regelmäßig spielen kann.
Schlenderer
Posted at 08:30h, 23 JanuarIch fand die Solovariante auch sehr interessant. Und Petra und ich spielen Spring Meadow und Cottage Garden auch gerne zu zweit.