Traumpfad Saynsteig (Wanderführer Traumpfade)

Traumpfad Saynsteig (Wanderführer Traumpfade)

Schnippisch kalt war’s auf dem Traumpfad »Saynsteig«, aber das hielt mich nicht davon ab, die gut 15 Kilometer (und rundherum 460 Höhenmeter) in der vergangenen Woche anzugehen. Von den jetzt noch fürs Wanderbuch anstehenden Traumpfaden benötige ich keine weiteren Fotos, weshalb ich etwas nachlässiger als sonst ans Fotografieren herangehe. »Wenn’s was wird, wird’s was, wenn’s nichts wird, ist’s auch gut.« Aber es reicht doch für einen kleinen Querschnitt durch die Sehenswürdigkeiten des »Saynsteig« …

Sehenswert wird es auch gleich zu Beginn, wobei ich diesmal am Parkplatz direkt beim Schloss gestartet bin. Von da wäre es zum Schmetterlingsgarten nicht weit, vorbei gehe ich auch am Schlosspark, und die weiteren Schritte führen gleich hoch, vorbei am Schloss, zur Burgruine Sayn. Fotos belegen diesmal nur zaghaft, wie aussichtsreich es von den Burgmauern aus zugeht. An Ziegen vorbei hangelt sich der Pfad hoch über der Abtei Sayn gen Oskarhöhe – die tiefe Einblicke ins Brexbachtal verspricht, wenn … ja, wenn der Nebel sich nicht wie ein feuchtes Handtuch über Tal und Höhen legte. Da liegt der nasse Lappen also und verhagelt mir die Sicht.

Nach der Oskarhöhe möchte ich dem Saynsteig diesmal auf die Sprünge helfen. Nun gibt es ja viele Wanderer, die das alleine Wandern bevorzugen. Heute bin ich (wieder) ein Allein-Wanderer. Meine Erstbegehung des Saynsteigs meisterte ich vor einiger Zeit gemeinsam mit meinem Freund KD. Gemeinhin schwafeln wir bevorzugt zu Beginn längerer Wege wie die Wasserfälle, bevor uns die Themen (Fußball, Bundesliga, Sport) ausgehen. Dann wird es wieder stiller im Wald, und die Tiere wagen sich wieder aus ihren Verstecken hervor. Doch das Stück von der Oskarhöhe bis nach Nauort verquatschten wir sicher, das nimmt dann längeren Waldstücken die Wirkung, sage ich mal. Die Wirkung nämlich, vor lauter vielen Bäumen nichts anderes mehr zusehen. Worauf ich hinaus will: Dem Stückchen von der Oskarhöhe bis nach Stromberg fehlte mir diesmal etwas, was in der Art von Abwechslung. Wobei ich in anderer Stimmung (ich war gut gelaunt und gar nicht in mich gekehrt) womöglich genau ein solches Wanderstück als Wanderglück empfunden hätte, weil es nicht ablenkte von tiefen Gedanken, die man sich ja manchmal macht.

Stromberg ist ein Ort der … tja, da fällt mir jetzt nichts ein. Bewohner des womöglich schönen Dorfes werden es wissen, als Traumpfad-Wanderer betrete ich den Ort links oben und verlassen ihn rechts unten. Bald darauf wartet dann ein mir bekannter Rastplatz, an dem ich einige Zeit herumlungere. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind Esspausen nicht jedermanns Sache, mich erwischte ein Wanderpaar gleich dreimal. Zu meiner Rechtfertigung muss ich natürlich anfügen, dass diese Pausen kürzer als im Sommer ausfallen, also niemals länger als 30 Minuten dauern. Und sobald ich Eisklümpchen in der Themoskanne entdecke, pausiere ich gar nicht mehr, denn dann ist es wirklich saukalt …

Von Stromberg aus geht es übrigens gut bergab, zuerst entlang des Nauorter Floßes, bald darauf am Brexbach entlang – Bachtäler wie dieses machen mich froh. Ein wenig Schnee lag auch noch links und rechts des Wassers, der Brexbach war randvoll gefüllt, sprudelte kräftiger, als ich ihn sonst meist erlebe, und weckte in mir den Wunsch, das abseits gelegene Tal einmal mit sehr viel mehr Schnee erleben zu wollen.

[tip]

Es geht weiter. Nach meinem Wanderführer „Wandern im Westerwald“, der im Frühjahr 2015 im Droste Verlag erscheinen wird, wandere ich nun weiter im Namen eines Verlags. Diesmal ist es Public Press – der Verlag mit der Sonne. Im Spätsommer 2015 erscheint dort mein nächster Wanderführer: „Traumpfade“. Das ist mir eine besondere Freude, denn seit einigen Jahren wandern Petra und ich besonders gern auf diesen Wanderwegen – zum einen, weil sie direkt vor unserer Haustür liegen, zum anderen, da sie einfach schön sind und zum Schlendern einladen. Für den Wandererführer „Traumpfade“ bin ich in den kommenden Monaten häufig unterwegs. Die Routen müssen natürlich nochmals erwandert werden, auch wenn ich jeden Traumpfad mindestens einmal, die meisten aber mehrmals entlang geschlendert bin. Ich werde von jetzt an meine Touren kurz zusammenfassen und einige Fotos auf dem „Schlenderer“ einstellen, die es nicht ins Wanderbuch geschafft haben. Natürlich will ich damit Appetit auf den Wanderführer wecken. Aber vielleicht wandern die Schlenderer-Leser einfach auch mal gerne mit und lassen sich durch die Fotos anregen und erkunden schon jetzt einen der Traumpfade.[/tip]

Nach den ersten Schritten durch das Pfadfinderlager (in dem nicht nur Pfadfinder ihre Freizeiten verbringen, sondern auch unsere Jungs schon mit ihren Sportvereinen zelteten) wuchtet sich der Pfad bergauf. Knapp 100 Höhenmeter sind’s auf den letzten 700 Metern bis zum Römerturm, belohnt wird der Aufstieg durch … nun ja, die weithin bekannte Aussicht ins Rheintal. Ein weiterer Beleg dafür, dass es sehr wohl schlechtes Wetter fürs Wandern gibt – dann nämlich, wenn man Aussichten möchte.

Rund um den Meisenhof erwische ich wieder etwas mehr Schnee, wie überhaupt die Schneeschicht an einigen Stellen gut belaufen war, was auch die hier und da vorhandene Eisschicht erklärte. Gut gehen tut’s sich’s ja nicht auf so flutschigem Geläuf, jedenfalls strengt es mehr an und braucht seine Zeit, ehe die 15 Kilometer geschafft sind.

Die sind nach dem Meisenhof aber fast geschafft, zuvor aber wartet noch … ach, ich bin es jetzt leid, aber die Aussicht von der »Loh« ist lausig. Heute. Bei gutem Wetter aber ist sie einfach toll. Glaubt es mir.

Die letzten Meter hangelt sich der Saynsteig noch einmal an einem Hang entlang, verbunden mit einer kleinen Aussichtskanzel, von der die Burgruine Sayn in ihrer ganzen Spannweite zu sehen ist. Und schon schließt sich der Kreis (wobei Hein’s Mühle – Original nur mit dem Apostroph – noch zur Besichtigung einlädt, so sie denn geöffnet ist), vorbei am Brexbach erreiche ich wieder das Schloss.

Und Abfahrt.

Ein paar Links:

Mehr Infos zum Traumpfad Saynsteig: Saynsteig
Kulturpark Sayn mit Schmetterlingspark und Gießhalle und so weiter: Kulturpark Sayn
Hein’s Mühle: Hein’s Mühle

 

[tip]

Zur Etappe 1: Pyrmonter Felsensteig

Zur Etappe 2: Waldschluchtenweg

Zur Etappe 3: Nette-Schieferpfad

Zur Etappe 4: Förstersteig

Zur Etappe 5: Eltzer Burgpanorama

Zur Etappe 6: Hochbermeler

Zur Etappe 7: Rheingoldbogen

Zur Etappe 8: Schwalberstieg

Zur Etappe 9: Virne-Burgweg

Zur Etappe 10: Monrealer Ritterschlag

Zur Etappe 11: Wolfsdelle

Zur Etappe 12: Booser Doppelmaartour

Zur Etappe 13: Waldseepfad Rieden

Zur Etappe 14: Pellenzer Seepfad

Zur Etappe 15: Wanderather

Zur Etappe 16: Höhlen- und Schluchtensteig (1)

Zur Etappe 17: Vier-Berge-Tour

Zur Etappe 18: Vulkanpfad

Zur Etappe 19: Wacholderweg

Zur Etappe 20: Bleidenberger Ausblicke

Zur Etappe 21: Höhlen- und Schluchtensteig (2)

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