14 Mrz Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig
Tourinformationen zum Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig:
Anspruch: mittel
Länge: 12,2 km
Dauer: 3:30 Std.
Höhenmeter: Aufstieg: 376, Abstieg: 376
Saison: März bis Oktober, nicht bei Schnee- und Eisglätte
Kurzbeschreibung: Wir wandern durch zwei malerische Täler, steigen auf zu schönen Aussichtspunkten, ducken uns in den Trasshöhlen, staunen nicht schlecht über ein verfallenes Kloster und tauchen in die verwunschene Wolfsschlucht ein, bevor wir Stollen und Quellen entdecken.
Anfahrt mit dem Auto: A 61 Abfahrt Niederzissen, B 412 in Richtung Brohl-Lützing, über die L113 Richtung Wassenach auf die K58 bis Kell, in der Ortsmitte auf die Laacher Straße, K 57 in Richtung Nickenich, weiter bis zum Parkplatz Bergwege an der K 57 (von Nord)
A 61 Abfahrt Kruft, L 119 in Richtung Nickenich, in Nickenich auf L 116 Richtung Laacher See, dann K 57 Richtung Kell bis zum Parkplatz Bergwege (von Süd)
Anfahrt mit Bus & Bahn: Linie 310 von Andernach-Bf. bis Wassenach-Mittnacht, über Wendelsgasse und Brunnenweg zur Mineralquelle
Ausgangspunkt: Parkplatz Bergwege an der K 57
Vom Parkplatz Bergwege wenden wir uns auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig nach rechts, wandern auf einem Pfad die Straße entlang bis kurz vor den Berghof und überqueren die K 57. Während wir zu unserer Rechten den Hummerich ausmachen, eine 425 Meter hohe Erhebung, neigt sich der gewundene Weg behutsam talwärts.
Sporadisch wecken Streuobstbäume unsere Aufmerksamkeit, ein sanfter Wind schwingt hinab ins Tal, die Luft riecht frisch und leicht, und allzu verlockend wartet in einer Kurve schon die erste Traumstation auf uns.
Gleich darauf gelangen wir zu einem querlaufenden Feldweg, dem wir links tiefer hinunter ins Krayerbachtal folgen.
Die Wiesen glänzen frühmorgens noch nass vom Tau, und beschwingt lassen wir Meter um Meter hinter uns, flanieren an Weidenbüschen vorbei und an eingezäunten Weiden und erreichen die K 58.
Nur wenige Meter gehen wir diese rechts entlang, queren sie umsichtig und setzen unseren Weg am Dammhof vorbei nun durchs Pöntertal fort.
Die Pöntermühle lassen wir kurz darauf links liegen, erfreuen uns an dem quirligen Bach und seinen nicht minder munteren Zuläufen und bedauern es fast, als wir rund 100 Meter nach einer Schutzhütte das verträumte Pöntertal über eine solide Holzbrücke verlassen müssen.
Stiegen bringen uns zügig bergauf, ein Forstweg nimmt uns nach rechts mit. Raue Felsen schieben sich im Laubwald dicht an unseren Weg, der sich nach einigen Kurven in einen schmaleren Pfad wandelt, auf dem wir erst gelassen, später dann wegen der deutlichen Steigung tief atmend an Höhe gewinnen.
Nach einem letzten entschiedenen Anstieg streifen wir durch Buchenwald über den Bergrücken »An der Schmaldrift«, ziehen an einer Schießsportanlage vorbei und wandern rechts auf dem Waldweg bis zum Schweppenburgblick, der einige Meter abseits unserer Route wartet. Die 1365 erstmals erwähnte Schweppenburg erhebt sich auf einem Hügel im Brohltal, auffällig an der trutzigen Wehrburg sind die gotischen Türmchen.
Nun nähern wir uns durch Laubwald und entlang von Wiesen der anderen Hangseite, passieren eine Schutzhütte und wenden uns rund 50 Meter danach rechts auf einen sich verjüngenden Weg, der uns dicht an den Bäumen entlangführt. Nach 100 Metern erwartet uns die Schöne Aussicht ins Brohltal und bis hinauf zur Burgruine Olbrück.
Vom Aussichtspunkt mit Traumliege und Bank hangeln wir uns auf engem Pfad hinab zu einem Forstweg, dem wir nach rechts folgen. In einer Rechtskurve lockt nochmals eine, wenn auch weniger spektakuläre Aussicht, bevor wir rund 50 Meter danach den steilen Abstieg ins Brohltal beginnen. Über eingelassene Treppenstufen schwingt sich der Pfad hinunter, bei nasser Witterung und Schnee ist Umsicht gefordert. Im Tal setzen wir unseren Weg links fort.
Wir überqueren die Brücke über den Brohlbach und dann die B 412, laufen unter dem wuchtigen Viadukt der Brohltalbahn hindurch und gelangen über eine Wiese zum Ensemble der Trasshöhlen, von denen wir einige durchlaufen. Diese vulkanischen Ablagerungen wurden bis ins 20. Jahrhundert in den Trassmühlen – so beispielsweise in der Mosenmühle bei der Schweppenburg – zermahlen und als Bestandteil von Mörtel verwendet.
Nach den Trasshöhlen queren wir auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig ein zweites Mal die Bundesstraße und den Brohlbach und gehen einige Meter die L 113 bergan bis zum Seniorendomizil Bad Tönisstein. Im dortigen Café oder im Bierkeller können wir einen Zwischenstopp einlegen, bevor wir hinter dem Gebäudetrakt in den Hang hineinsteigen. An der Hangflanke entlang führt uns der gut ausgebaute Weg auch am Kloster Tönisstein vorbei, bei dem eine Besichtigung aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist. Auf einem Trassfelsen entstand im 14. Jahrhundert an dieser Stelle eine Wallfahrtskapelle, 1498 dann ein Karmeliterkloster, das 1802 aufgelöst wurde und von dem heute nur noch einige Grundmauern erhalten sind.
Nach knapp 200 Metern erreichen wir wieder die L 113, wenden uns aber sofort nach rechts in die Wolfsschlucht. Auf schmalem Pfad wandern wir die malerische Schlucht hinauf bis zum Wasserfall. Vor 13.000 Jahren ergossen sich vulkanische Ströme in die Schlucht und füllten sie mit Schlamm, in der im Lauf der Jahrtausende das Wasser ihr neues Bett schufen.
Wir wandern über Holzbrücken und verwurzelte oder felsige Pfade und bestaunen die urwaldnahe Vegetation mit den umgestürzten Baumriesen. Die schroffen Tuffwände lenken unseren Blick hinauf, während das manchmal tief eingefräste Bachtal unsere Augen tief hinunterschauen lässt.
Die Wolfsschlucht endet am 6 Meter hohen Wasserfall, bei dem wir in kurzen Schleifen das Tal verlassen.
Wir überqueren die Landstraße und folgen dem Weg nun gut 700 Meter bis zur Römerquelle. Unterwegs betrachten wir noch den Zugang zur ehemaligen Kupfererzgrube Bartholt, in der sich längst Fledermäuse häuslich eingerichtet haben; der Abbau dagegen war wenig ertragreich.
Aus der Römerquelle steigt uns Schwefelgeruch in die Nase. Wir setzen unsere Wanderung auf einem Feldweg fort, der uns nahe beim Wassenacher Bach leicht bergauf zwischen Wiesen und Feldern und mit Blick auf den Ort führt, bis wir an einer weiteren Quelle nach links schwenken. Nun geht es zügiger hinauf, und als der Weg in den Laubwald mündet, schlängelt er sich munter, aber deutlich aufwärts.
Wir lassen einen jungen Birkenwald hinter uns und belohnen uns nun selbst für die kurze Mühsal mit einem Blick über die weit offene Felderlandschaft. Während wir fast wehmütig weiterwandern, gleitet unser Blick über die Höhen. Doch halt, noch einmal halten wir inne, um am Aussichtspunkt Siebengebirge den vielversprechenden Namen auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Und wirklich, bei guter Witterung schälen sich weit entfernt die Umrisse der Berge am Rhein heraus.
Als wir uns sattgesehen haben, lassen wir die letzten Meter gut gelaunt hinter uns – doch vielleicht rührt sich unser Magen, und wir runden unsere Wanderung auf dem Rastplatz am Zielpunkt der Tour auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig mit einer Mahlzeit ab.
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