29 Apr Traumpfad Booser Doppelmaartour
Tourinformationen zum Traumpfad Booser Doppelmaartour
Anspruch: leicht
Länge: 9,1 km
Dauer: 2:45 Std.
Höhenmeter: Aufstieg: 170, Abstieg: 170
Saison: ganzjährig
Kurzbeschreibung: Auf sanft ansteigenden Waldwegen entlang von zwei Trockenmaaren zum Booser Eifelturm mit Panoramaausblicken über die Eifelhöhen bis zum Westerwald und zum Hunsrück, ruhige Wanderung durch das Nitzbachtal und entlang von Wiesen und Weiden und einem Fischteich.
Anfahrt mit dem Auto: A 48 Abfahrt Mayen/Mendig, B 258 Richtung Nürburgring, nach Kreuznick Richtung Gerolstein/Boos auf die B 410, hinter Boos auf die L 94 Richtung Nürburgring, 56729 Boos, Parkplatz nach 100 Metern rechts, Vulkanparkstation bei Boos
Alternativ: 56729 Boos, Ortsmitte (500 Meter Zuweg bis Traumpfad)
Anfahrt mit Bus & Bahn: Linien 334 über Monreal (Mo-Sa) und 343 (Mo-Sa) von Mayen Ost Bf. bis Boos, Haltestelle Boos-Kindergarten/Bachstraße
Ausgangspunkt: 56729 Boos, L 94 Vulkanparkstation Booser Doppelmaar
Wegbeschreibung:
Wer Wanderungen in der Eifel mit vielen Anstiegen verbindet, wird auf diesem Traumpfad erfahren, wie sanft es auch bergauf und bergab gehen kann. Für die Booser Doppelmaartour müssten wir im Grunde keinen Proviant, nur Getränke mitnehmen, aber viel zu gern nehmen wir doch die Angebote an Rastmöglichkeiten an, die uns auf dieser Rundwanderung erwarten. Sie startet an der Vulkanparkstation Booser Doppelmaartour, von der aus wir ein kurzes Stück bis zum Altparkplatz Schemel, dem eigentlichen Startpunkt, zurücklegen.
Auf einem gut ausgebauten Waldweg mit feinen Aussichten auf die Nürburg und das westliche Maar verweilen wir an einigen der insgesamt 35 Informationstafeln rund um die beiden Maare.
Sie vermitteln uns alles Wissenswerte zur Land- und Forstwirtschaft, zu Flora und Fauna und zum Vulkanismus. Das Naturschutzgebiet ist heute ein wahrer Garten Eden für Pflanzen und Tiere. Im westlichen Kessel erblicken wir einen Fischweiher, obwohl die beiden Maare verlandeten, was untypisch für die Maare in der Eifel ist.
Später führt uns ein Pfad durch den Wald den Kraterrand am Schneeberg hinauf. Wir gelangen auf die offene Fläche mit schönen Blicken über Boos. Nach rund 200 Metern legen wir einen Abstecher nach links in den Lavabombenaufschluss ein.
Die hoch aufragende Wand mit den eingeschlagenen Gesteinsbomben präsentiert sich vor unseren Augen durch die verschiedenen Schichten wie ein aufgeschlagenes Buch der Erdgeschichte.
Wer seinen Wissensdurst mit den Informationstafeln gestillt hat, will nun aber sicher hoch hinaus, denn über der Wand reckt sich der Booser Eifelturm empor.
Wir legen das kurze, ansteigende Wegstück zurück und haben nun die Wahl: Entweder rasten wir vor dem Aufstieg, denn zahlreiche Bänke und Tische fordern dazu auf, oder wir erklimmen zuerst den 25 Meter hohen Holzturm.
Im Jahr 2003 wurde der Turm auf dem 557 Meter hohen Schneeberg errichtet, und natürlich lassen wir uns, Schwindelfreiheit vorausgesetzt, die luftige Aussicht nicht entgehen. Bei guter Sicht freuen wir uns über die Fernblicke bis in den Westerwald und den Hunsrück und entdecken auch die Nürburg.
Später wandern wir weiter auf dem Splittweg zwischen weiten Feldern mit freiem Blick. An einer ausladenden Wiese wenden wir uns nach links, erreichen den Waldrand, wählen an einer Wegkreuzung den rechten Abzweig und flanieren für die folgenden 2 Kilometer auf gemächlich laufendem Waldweg zwischen Eichen und Buchen und entlang von Kornfeldern. Eine Wegkreuzung nahe beim Hölgertsberg weist uns dann wieder nach links, und für knapp 50 Meter spüren wir Asphalt unter den Füßen. Wie gut, dass uns gleich nach den ersten Metern im Wald ein fast versteckter Pfad rechts hinab lotst, dem wir bereitwillig ins Nitzbachtal folgen.
Kaum haben wir den Wald verlassen, erwartet uns ein Waldsofa, wie geschaffen, um hinüber in den kleinen Ort Nitz oder hinauf zur Nürburg zu schauen. An Viehweiden entlang wandern wir weiter auf herrlich grasigem Weg, queren eine Straße, die hinüber in den Ort Nitz führt, und setzen unseren Weg durch beschaulichen Laubwald fort.
Nach dieser Bachpassage nehmen wir an einer Steintafel mit Hinweisen auf Johann Mayer, der despektierlich Stumpfarm genannt wurde, den linken Abzweig, der uns an einem Zufluss des Nitzbachs gemächlich bergan führt. Johann Mayer lebte Anfang des 20. Jahrhunderts im Umland, er wurde 1923 wegen seiner Raubtaten und Morde in Köln hingerichtet.
Der Stumpfarmweg, der auch hier entlangführt, bringt uns mit seinen Infosäulen sein Leben näher. Wir aber genießen die heute friedvoll daliegende saftgrüne Landschaft, wandern entlang von Wiesen bis zur L 94, gehen hügelaufwärts und registrieren dabei die zehn Tunnel, die für Erdkröten angelegt wurden, damit sie gefahrlos auf die andere Seite gelangen können. Ein deutliches Zeichen dafür, wie umsichtig und behutsam rund um das Booser Doppelmaar der Naturschutz gepflegt wird.
Wir überqueren die Landstraße und setzen unseren Weg auf der anderen Seite auf einem Feldweg fort. Große Augen mustern uns neugierig, denn auf den Weiden grasen Rinder, die uns genau so aufmerksam beobachten wie wir sie. Wir umrunden das westliche Maar und verlieren dabei den großen Fischweiher nicht aus den Augen.
Selbst als wir rund 500 Meter später wieder von Wald umgeben sind, genießen wir die Aussichten auf die ruhige Maarlandschaft, und vielleicht verlockt uns dies zu einer letzten Rast auf einer Bank.
Sobald wir den Wald hinter uns gelassen haben, machen wir unser Ziel bereits aus. Das letzte Stück zwingt uns nochmals bergauf, dann überqueren wir die L 94 und erreichen unseren Zielpunkt am Altparkplatz Schemel.
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