Traumpfad Koberner Burgpfad (Wanderführer Traumpfade)

Traumpfad Koberner Burgpfad (Wanderführer Traumpfade)

Jetzt hab ich sie bald alle! Am Donnerstag musste der Traumpfad »Koberner Burgpfad« dran glauben, noch 2 + 1 fehlen jetzt. Diesmal hatte ich mir Unterstützung an Land gezogen, gewissermaßen auch als Stimmungsaufheller, denn die Witterung sollte widrig sein. Trüb und trist. Da ist es gut, wenn drei Männer unterwegs sind, die – wie ihre Frauen sagen – nur Mist im Kopf haben. Das heitert wenigstens untereinander auf. Mein Schwager Herbert und mein Freund KD wanderten mit.

Das trübe Wetter begleitete uns vom Start an. Der Start? In Kobern, knapp neben dem Friedhof. Für vorgealterte Männer wie uns genau der richtige Einstiegs- und Schlusspunkt, denn sollten wir die 17 Kilometer in bemitleidenswert schlechtem Allgemeinzustand beenden, könnten wir uns dort direkt zur Ruhe legen.

Die Traumpfade bin ich im Laufe der vergangenen Jahre alle gewandert, deshalb war auch der »Koberner Burgpfad« kein Unbekannter für mich (und auch nicht für KD). Damals – ich müsste jetzt irgendwo nachschlagen, wann »damals« genau war – brüllte mich die Sonne an, so richtig hitzig. Das weiß ich noch, weil ich unterwegs mangels Bank auf einem Feldweg gespeist habe. Das ist zum einen nicht sonderlich erwähnenswert, weil jeder Platz zum Essen gut ist, wenn nur der Magen kräftig knurrt. Zum anderen ist es bemerkenswert, weil eben dieses auf freier Fläche kampieren zwei Handikaps des Traumpfads unterfüttert.

Nach dem Abstieg aus dem Keverbachtal beginnt das, was ich als Great Plains der Osteifel bezeichnen will. Das Maifeld – um es namentlich zu machen – imponiert nun nicht durch seine landschaftliche Schönheit. Es gibt sicherlich nette Flecken hier und dort, aber »Flecken« trifft es ganz gut. Vom Keverbachtal bis zur nächsten kleineren Bewaldung sind’s mehr als drei Kilometer, offene Prärie quasi, immer zwischen Feldern und Äckern entlang. Manchmal pfeift über solche offenen Flächen ein Wind, der auch dem Hohen Westerwald alle Ehre machen würde. Manchmal schmeißt sich einem die Sonne in den Nacken, als wolle sie richtig beißen. Manchmal aber sieht es dort dann recht … tja, erdig aus. Verschämt dreinschauendes Grün wagt sich aus den Erdspalten, die Feldwege sind dann auch mal gut durchgeackert. Und wenn sich dann vom Horizont ein dumpfes Brummen nähert, duckt man sich unwillkürlich in Erwartung eines Doppeldeckers. »Der Unbekannte Dritte« lässt grüßen … Jedenfalls, wenn es heiß ist, ist es dort heiß, richtig heiß. Also gut zu trinken mitnehmen und an Sonnencreme und Behütung denken! Sonst werden die Beine und die Birne weich. Und dann nicht grämen, weil sich Feld an Feld reiht. Und wenn man denkt, jetzt reicht’s, fällt man gleich ins nächste Feld.

Doch der Langmut wird ja auch belohnt. Das Keverbachtal zuvor ist malerisch, die Weinberge fruchtig, die beiden Quellen sind flüssig, und die Oberburg und die Niederburg, bereichert noch um die Matthiaskapelle, sind majestätisch. Soweit Ruinen (Oberburg und Niederburg) majestätisch sein können).

Wir legten natürlich noch einen Abstecher zum Goloring ein, eine keltische Ringanlage. Vor Jahren waren wir (Petra, ich, meine Schwester und Herbert) dort im Rahmen einer Art »Tag der offenen Tür«) im Gelände, damals wurde eifrig gebuddelt. Zu sehen gab es, nun ja, weniger viel. Heute kann, da der Bereich auch weiterhin nicht zugänglich ist, von einem Erdhügel aus hinunter auf die Ringanlage geschaut werden. Eine Schautafel informiert über die Ringanlage. Das ist auch gut so. Vor Schreck habe ich sogar verpasst, ein Foto zu machen. Denn … gesehen habe ich nichts. Gut, das mag womöglich meiner Kurzsichtigkeit geschuldet sein, aber ich sage mal so: Wer sich vom »Eifel-Stonehenge« (ich gucke gerade zum Eintrag zum Goloring auf Wikipedia rüber, da wird die Anlage so bezeichnet) etwas auch nur annähernd Eindrucksvolles wie Stonehenge erwartet, wird einen Herzkasper erleiden. Andererseits sind wir drei Männer vielleicht auch nur nicht sensibel genug, um die Schwingungen zu spüren, die von der Ringanlage strömen. Wir sind halt nur … Männer.

[tip]

Es geht weiter. Nach meinem Wanderführer „Wandern im Westerwald“, der im Frühjahr 2015 im Droste Verlag erscheinen wird, wandere ich nun weiter im Namen eines Verlags. Diesmal ist es Public Press – der Verlag mit der Sonne. Im Spätsommer 2015 erscheint dort mein nächster Wanderführer: „Traumpfade“. Das ist mir eine besondere Freude, denn seit einigen Jahren wandern Petra und ich besonders gern auf diesen Wanderwegen – zum einen, weil sie direkt vor unserer Haustür liegen, zum anderen, da sie einfach schön sind und zum Schlendern einladen. Für den Wandererführer „Traumpfade“ bin ich in den kommenden Monaten häufig unterwegs. Die Routen müssen natürlich nochmals erwandert werden, auch wenn ich jeden Traumpfad mindestens einmal, die meisten aber mehrmals entlang geschlendert bin. Ich werde von jetzt an meine Touren kurz zusammenfassen und einige Fotos auf dem „Schlenderer“ einstellen, die es nicht ins Wanderbuch geschafft haben. Natürlich will ich damit Appetit auf den Wanderführer wecken. Aber vielleicht wandern die Schlenderer-Leser einfach auch mal gerne mit und lassen sich durch die Fotos anregen und erkunden schon jetzt einen der Traumpfade.[/tip]

Der »Koberner Burgpfad« hat mich innerlich etwas unsortiert zurückgelassen. Nach meiner Erstbewanderung hatte ich durchaus, ähem, gute Gefühle mit nach Hause geschleppt, die zweite Wanderung dort ließ mich gemischt zurück. Das hing mit einigen Faktoren zusammen: mieses Wetter. Diesmal machte es mir was aus. Obwohl ich dem Wetterbericht diesmal Glauben schenkte und die Vorhersage exakt eintrat, war ich nach dem Zauberwetter zwei Tage zuvor auf dem »Heidehimmel Volkesfeld« enttäuscht. Was mal wieder meine Annahme bestätigt, dass es sehr wohl falsches Wetter geben kann. Zum anderen fand ich diesmal die »Great Plains« einfach lästig,und wären wir nicht zu dritt gewesen, hätte man mein Seufzer bis hinab zur Mosel gehört. So konnten wir uns immer wieder durch fröhliche Lieder und aufmunternde Gerstensäfte gegenseitig stützen (na, das ist gelogen, leider).

Der »Koberner Burgpfad« hat genügend Höhepunkte für einen gelungenen Rundwanderweg. Das Zwischenstück »Maifeld« aber kann gefühlsmäßig ordentlich runterziehen. Mein Tipp also: Von November – März (grob gesagt) nicht bei trübem Wetter den »Koberner Burgpfad« wandern – und nicht bei großer Hitze. Das Gemüt und die Gesundheit werden’s danken.

Mehr Informationen zum Traumpfad »Koberner Burgpfad« hält wie immer die Seite der Traumpfade bereit: Traumpfad Koberner Burgpfad

 

[tip]

Zur Etappe 1: Pyrmonter Felsensteig

Zur Etappe 2: Waldschluchtenweg

Zur Etappe 3: Nette-Schieferpfad

Zur Etappe 4: Förstersteig

Zur Etappe 5: Eltzer Burgpanorama

Zur Etappe 6: Hochbermeler

Zur Etappe 7: Rheingoldbogen

Zur Etappe 8: Schwalberstieg

Zur Etappe 9: Virne-Burgweg

Zur Etappe 10: Monrealer Ritterschlag

Zur Etappe 11: Wolfsdelle

Zur Etappe 12: Booser Doppelmaartour

Zur Etappe 13: Waldseepfad Rieden

Zur Etappe 14: Pellenzer Seepfad

Zur Etappe 15: Wanderather (1)

Zur Etappe 16: Höhlen- und Schluchtensteig (1)

Zur Etappe 17: Vier-Berge-Tour

Zur Etappe 18: Vulkanpfad

Zur Etappe 19: Wacholderweg

Zur Etappe 20: Bleidenberger Ausblicke

Zur Etappe 21: Höhlen- und Schluchtensteig (2)

Zur Etappe 22: Saynsteig

Zur Etappe 23: Wanderather (2)

Zur Etappe 24: Heidehimmel Volkesfeld

[/tip]

 

 

No Comments

Post A Comment