An der Kleinen Wisper

An der Kleinen Wisper

Wie kommt der Wanderbuchautor zu seinen Wanderungen, genauer gefragt: Wo findet er seine Wandertouren, die es ins Buch schaffen?

Abgesehen davon, reiche ich als Autor meine Vorschläge dem Verlag (und dort zuerst meiner Lektorin) ein, damit sie abgesegnet werden. Wenn die erste Auswahl besprochen wurde, ich später aber noch Änderungen an der Auswahl vornehme, begründe ich das. In aller Regel weiß ja der Autor, warum eine Strecke doch nicht mehr geeignet ist.

Die erste Auswahl aber mache ich wie viele andere, die oft und gerne wandern: Sie durchforsten alle möglichen und denkbaren Quellen und lassen eigene Ideen mit einfließen. Neben eigenen Erfahrungen bereichern beispielsweise viele andere Wanderer mein Wissen um schöne Wanderwege, die sich in einer bestimmten Region gut auskennen. Insidertipps fügen sich da sehr schön mit ein.

Natürlich gucke ich auch in bereits vorliegende Wanderführer – weniger, um dort abzukupfern, sondern vielmehr, um nicht genau dieselbe Strecke nochmals vorzuschlagen. Eine Ausnahme bilden naturgemäß ausgeschilderte Strecken wie in »Rheingau/Taunus. Wanderungen für die Seele« der Wispertalsteig. Der findet sich zwar auch in anderen Wanderführern, doch unterscheiden sich die Beschreibungen doch stark voneinander.

Weitere Ideengeber stellen Menschen dar, die aufgrund ihrer Aufgabe oder ihres Arbeitsbereichs einen ganz speziellen Blick auf die Landschaft haben. So besuchte ich im Vorfeld Herrn Wennemann vom Naturpark Rhein-Taunus in Idstein, um in einem sehr freundlichen und ausführlichen Gespräch die »Wanderungen für die Seele« verständlich zu machen.

Heraus kamen mehrere Vorschläge für Wandertouren, die den Kriterien entsprechen konnten. Zwei schafften es ins Wanderbuch – vielleicht äußere ich bei Gelegenheit mal ein paar Worte dazu, wie ich aus der großen Anzahl an möglichen Touren die 20 Wanderwege herausgeklaubt habe –, beide ging ich zuerst mit meinem Wanderfreund KD im Anschluss an andere Wanderungen.

Warum das? Wenn man die Region nicht kennt – und das Wispertal war damals für mich Neuland –, wäre es sehr gewagt, den Weg ohne eigene Überzeugung gleich als fix in die Liste der 20 Touren aufzunehmen. Ein eigener Eindruck ist dann unabdingbar. Mein Eindruck war nach der Wanderung: Passt!

Zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr wiederholte ich dann die Tour gemeinsam mit Petra. Letztlich auch, um eine Einkehrmöglichkeit zu prüfen (und bei der Gelegenheit eine der leckeren Wispertal-Forellen zu essen), zum anderen fehlten noch ansprechende Fotos.

Die Kleine Wisper streckt sich wie ein schmaler Arm ins Tal. Wir wanderten zum Wispersee, genossen die Stille, aßen dann im Restaurant Hexenmühle im kleinen Ort Wisper, der abseits viel befahrener Durchgangsstraßen liegt, und schlossen die knapp 10 Kilometer lange Tour entlang der Wisper bei schönstem Sonnenschein ab.

Mehr Stille und Schweigen im Taunus geht vermutlich kaum. Der Wispersee mag an Wochenenden lebhafter besucht sein als bei meinen beiden Aufwartungen, andererseits wird dort gern geangelt, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass dort der Bär tanzt.

»Am Wispersee – Im Tal der Kleinen Wisper« also hat es als Tour 20 ins Wanderbuch geschafft. Ein Weg wie geschaffen, um die Seele baumeln zu lassen. Die Fotos, die ich hier präsentiere, haben es wie immer nicht ins Buch geschafft. Aber sie geben die Stimmung, die ich dort zweimal erlebte, sicher ganz gut wieder.

Beispielsweise bei Amazon kann das Wanderbuch bereits vorbestellt werden, ein Blick ins Buch ist auch bereits möglich. Offiziell erscheint »Rheingau/Taunus. Wanderungen für die Seele« am 1. April im Droste Verlag.

An der Kleinen Wisper

 

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