[Anzeige] Eifel (Rother)

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Vor einigen Wochen habe ich den Rother-Wanderführer »Westerwald« besprochen, 50 Wandertouren hält der für den agilen Wanderer bereit. Die Autoren Dieter Siegers und Maria und Winand Reitz satteln noch einen drauf. In ihrem Wanderführer »Eifel« mit dem Untertitel »Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen« warten 56 Wandervorschläge. Das ist eine Menge Holz – aber die Eifel ist ja weitläufig genug, um dort Wandertour an Wandertour zu reihen.

Die für mich wichtigste Vorab-Information zeigt sich auf der Doppelseite 6/7: die Übersichtskarte (in einem kleineren Format findet sie sich auch auf der Rückseite, oder schön übersichtlich hier im Internet: Übersichtskarte zum Wanderführer Eifel). Warum wichtig? Weil die Eifel ja, wie ich schrieb, weitläufig ist. Um nicht zu sagen: Von einem Ende zum anderen ist’s ein gutes Stück, und wenn man so wie ich am östlichen Rand der Eifel beheimatet ist (ehrlich sogar, auf der anderen Rheinseite), ist es bis in die Schneifel im Westen doch ein gutes Stück des Wegs. Die verbietet sich für eine Tagestour.

Wanderführer Eifel

Natürlich schaue ich nach dem Blick auf die Karte etwas zerknirscht. Nahe bei Neuwied finden sich nur wenige Wanderstrecken. Die Schwerpunkte liegt andernorts, beispielsweise in der nordrhein-westfälischen Eifel/Nationalpark Eifel, fünf Strecken entdecke ich in der Luxemburger Schweiz, andere in der Vulkaneifel. Am Besten orientiert sich jeder selbst anhand der genannten Karte, ob die Streckenauswahl ihn zufriedenstellt.

Die Aufmachung der Rother-Wanderführer ähnelt sich natürlich. Das ist gut so, denn so weiß ich nach dem Westerwaldbuch, was mich erwartet. »Allgemeine Hinweise« helfen mir mit Abschnitten wie »Zum Gebrauch des Wanderführers« auf die Sprünge, unter »Anforderungen« erfahre ich, dass beim Schwierigkeitsgrad zwischen »leicht« (blau) und »mittel« (rot) unterschieden wird (im vorangestellten Inhaltsverzeichnis sind mir die beiden Farben zum ersten Mal ins Auge gefallen), weitere Anmerkungen befassen sich mit Gehzeiten, Einkehr, Ausrüstung oder GPS. Besonders ans Herz lege auch ich den Hinweis auf die Wanderkarten des Eifelvereins, denn anders als die in dem vorliegenden Buch enthaltenen Karten im Maßstab 1:50.000 überzeugen die mit ihrem Maßstab 1:25.000 – der Unterschied ist frappierend.

Die beiden nächsten Kapitel beschäftigen sich mit den Themen »Wandern in der Eifel« und »Informationen und Adressen« – wichtig für Eifelneulinge, weil sie einige kurz gefasste Informationen zu Geografie oder Klima erhalten oder eine Vorstellung der Top-Touren. Empfehlungen zu Anreise oder Verkehrsmitteln, Camping oder Übernachtungsmöglichkeiten und zu Sehenswürdigkeiten helfen sicher, stellen aber in ihrer Kompaktheit nicht mehr als die Grundlage für eigene Recherchen dar. Wichtige Adressen (zum Beispiel zu Touristinformationen oder Nationalparks und Wandervereinen) runden den Informationsteil ab.

[tip]

        Eifel
•        Autor: Dieter Siegers, Maria Reitz, Winand Reitz
•        194 Seiten
•        Verlag: Bergverlag Rother
•        Erscheinungsjahr: 2013
•        Besonderheiten: Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000
•        ISBN: 978-3-763342-23-5
•        Verkaufspreis: EUR(D) 14,90
•        Format:  16,2 x 11,4 x 1,2 cm[/tip]

Als Beispielstrecke haben wir uns die Route »36 – Rund um den Laacher See« ausgesucht. Gleich ein Ratschlag vorweg, denn dieser Rundweg ist kein Weg »für alle Tage«. Wer die Ruhe liebt, wird den Laacher See an Sonn- und Feiertagen meiden wie der Teufel das Weihwasser. Wir jedenfalls sind geläutert, nachdem wir schon vor vielen Jahren ab und an einmal sonntags eine halbe oder eine ganze Runde um den See drehen wollten. Uns muss damals der Teufel geritten haben, weil wir’s öfter als erträglich gemacht haben. Sobald die Sonne scheint, fahren Gott und die Welt zum Laacher See. Es ist auch wirklich hübsch dort, aber heutzutage achten wir darauf, an besucherunfreundlichen Zeiten am Laacher See zu sein. So wie bei der Proberunde.

Die Anordnung jeder Tour ist jeweils dieselbe. In der oberen Randleiste finde ich die Gehzeit, darunter Symbole für die Merkmale (wenn vorhanden): »mit Bahn/Bus erreichbar«, »Einkehrmöglichkeit unterwegs« und/oder »für Kinder geeignet.« Die Symbole werden im Kapitel »Allgemeine Hinweise« erläutert. Die Titelnennung – hier: »Rund um den Laacher See« – beschließt den Abschnitt.

Anschließend wird eine Kurzinformation geliefert. »Zum Lydiaturm und zu den Mofetten – Kohlensäure im Laacher See«, beschreibt in wenigen Worten die Höhepunkte der Tour. Ausführlicher werden die in einem beschreibenden Absatz Kapitel noch einmal herausgestellt.

Den Einführungsteil runden die folgenden Sachinformationen ab:

•    Ausgangspunkt
•    Anfahrt
•    Höhenunterschied
•    Anforderungen
•    Einkehr

Diese Informationen sind auf das Wesentliche reduziert; bei »Einkehr« sehe ich nur eine namentliche Nennung (beispielsweise »Restaurant Blockhaus Laacher See«), aber nichts zu einer möglichen Internetpräsenz oder zu Öffnungszeiten.

Zwei bildliche Darstellungen interessieren natürlich jeden Wanderer: die Wegekarte und das Höhenprofil. Die Kartenausschnitte sind zwar ausreichend groß, doch unter den Maßstab 1:50.000 leidet die Deutlichkeit; inwiefern sie geeignet sind, um vom vorgesehenen Weg abzuweichen (beispielsweise, weil der Wanderweg gesperrt ist), bleibt fraglich. Auf der Karte sind jeweils markante Punkte (hier: Kloster Maria Laach, Lydiaturm, Mofetten und so fort) eingetragen, parallel laufende markierte Wanderwege wie der »Geo-L« werden mit dem jeweiligen Markierungszeichen angezeigt, Parkplätze sind deutlich sichtbar hervorgehoben.

Das Höhenprofil weist neben der Kilometerangabe auch die markanten Punkte wie den Lydiaturm auf. Das Höhenprofil ist jedoch so eng gefasst, dass die Höhenunterschiede nur mit Mühe nachvollzogen werden können.

Der nachfolgende Beschreibungstext liest sich so: »Unsere Umrundung des Laacher Sees erfolgt im Uhrzeigersinn. Wir folgen vom Parkplatz des Klosters Maria Laach (1) links vorbei am Hofladen, dann zuerst der Wegbezeichnung GEO-L und am Ufer den schwarzen Winkeln, die den Uferrundwanderweg weisen, zum Minigoldplatz …« Das ist kurz und bündig, führte uns aber auf der 10,1 Kilometer langen Wanderung um den Laacher See mit dem Abstecher hoch zum Lydiaturm zuverlässig vom Start zum Ziel. Vermisst habe ich Hinweise auf den Untergrund, erst zum Schluss wird vom »Teerweg« gesprochen, auf dem wir abschließend nach Maria Laach gelangen. Bei anderen Tourenbeschreibungen dagegen erhalte ich Informationen zur Wegebeschaffenheit.

Die Informationen sind sachlich und beschreiben den Weg, erschöpfen sich aber ansonsten in wenigen Angaben, zum Beispiel, dass wir zwischendurch »Buchenwald« durchwandern. Weiterführende Hinweise beispielsweise zur Abtei Maria Laach oder den vielfältigen Möglichkeiten vor Ort gibt es nicht.

Fotos zu sehenswerten Schauplätzen (bei Tour 36 sehe ich die Abtei Maria Laach und den Laacher See) regen den Wanderappetit an. Darüber hinaus werden keine Informationen zu den Wanderungen gegeben; wer also etwas zu Maria Laach lesen oder erfahren will, oder was es mit den Mofetten auf sich hat, wird sich diese Details selbst erarbeiten müssen.

Die eierlegende Wollmilchsau gibt’s natürlich auch bei den Wanderführern nicht. Entweder ist er umfassend und tiefschürfend bis ins kleinste Detail – dann wird er wegen seines Umfangs und Gewichts nicht mehr in den Rucksack, geschweige denn in die Wanderhose passen. Oder die Autoren konzentrieren sich wie im Fall des Rother Wanderführers Eifel auf das Wichtige, beschränken alles auf das, was der Wanderer wirklich braucht: die akkurate Wegebeschreibung. Alles Weitere kann sich der Wanderer, wenn gewünscht, durch eigene Nachforschungen im Internet herunterladen oder bei den aufgeführten Tourist-Informationen in Form von Broschüren bestellen.

Die Streckenauswahl macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Selbst wenn die meisten Vorschläge weitab von meinem Wohnort liegen, sind einige doch in meinen Fokus geraten. So führt eine ansprechende Route von Oberzissen zur Burgruine Olbrück (Route 35), eine weitere nähert sich Burg Eltz von Karden her über die Eifelhöhen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich bei der großen Fülle an Rundwanderungen und Streckenwanderungen im Buch gute Wandervorschläge und Anregungen auch für andere Wanderer verbergen. Am besten die Übersichtskarte sondieren und prüfen, welche (und ob genügend) Wandertouren in die eigene Wanderplanung passen könnten. Und dann die Kaufentscheidung treffen.

 

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